Maßnahmen sorgen für Kritik Tempo 30 in Saarbrücker Innenstadt – jetzt drohen auch neue Blitzer

Saarbrücken · Seit einer Woche gilt Tempo 30 in der Paul-Marien- und in der Egon-Reinert-Straße. Und das sorgt für Kritik. Auch, weil mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen weitere Kontrollen verbunden sind.

 Die Stadt Saarbrücken hat aus der Egon-Reinert-Straße und der Paul-Marien-Straße eine Tempo-30-Zone gemacht.

Die Stadt Saarbrücken hat aus der Egon-Reinert-Straße und der Paul-Marien-Straße eine Tempo-30-Zone gemacht.

Foto: BeckerBredel

Seit Ende April gilt in der Paul-Marien- und in der Egon-Reinert-Straße in Saarbrücken die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde (wir berichteten). Daran halten sich längst nicht alle, wie man täglich beobachten kann. „Die Anwohner sind glücklich, von ihnen kamen einige zu einem Ortstermin und äußerten sich komplett zufrieden. Im Nachgang hatten wir lobende Anrufe am Bürgertelefon und im OB-Büro“, sagt Thomas Blug, der Pressesprecher der Stadt Saarbrücken. Natürlich wisse man auch, dass es Menschen gebe, denen die Anordnung gar nicht gefalle.

Von denen habe sich bisher aber niemand im Rathaus gemeldet. Kritische Stimmen liest man eher in den Sozialen Netzwerken. Die Stadt hat einen klaren Plan: Tempo 30 in der City soll die durch den Verkehr verursachte Lärmbelastung senken. Außerdem will man den Verkehrsfluss in der Egon-Reinert-Straße fördern. Denn im Abschnitt von der Martin-Luther-Straße bis zum Sachsenweg galt in der Vergangenheit bereits Tempo 30.

Die Lücke vom Sachsenweg bis zur Paul-Marien-Straße wurde nun geschlossen. „Wir haben jetzt eine einheitliche Geschwindigkeitsregelung und haben die Grünphasen der Ampeln darauf eingestellt. Wer sich an das Tempolimit hält, hat eine grüne Welle“, sagt Blug. „Wir werden nun verstärkt Geschwindigkeitskontrollen in diesem Bereich durchführen und die Auswirkungen der neuen Tempo-30-Zone auf die Verkehrssituation fortlaufend bewerten“, ergänzt Daniel Schumann von der Stadtpressestelle. Die Stadt wird zu dem bereits in diesem Abschnitt aufgestellten festen Blitzer vor dem Willi-Graf-Gymnasium ihre mobilen Radar-Anlagen einsetzen.

Saarbrücken: Tempo 30 in der Innenstadt – jetzt drohen neue Blitzer im Zentrum
Foto: SZ/Müller, Astrid

Frank Finkler, Leiter Verkehr und Technik im ADAC Saarland, meint: „Auf Hauptverkehrsstraßen ohne besondere Unfallauffälligkeit sollte Tempo 30 die Ausnahme bleiben.“ Nach Finklers Einschätzung passe ein Tempolimit von 30 km/h in der Regel nicht mit einem Straßenraum zusammen, der auf die Bewältigung von großen Verkehrsmengen ausgelegt sei. „Eine Anordnung auf Hauptverkehrsstraßen sollte in sensiblen Bereichen wie zum Beispiel vor Schulen, Kindergärten, Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern erfolgen.“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sieht die Tempo-30-Regelung in der Egon-Reinert-Straße sehr positiv. Eine Senkung der Geschwindigkeit des Autoverkehrs fördere den Radverkehr, sagt ADFC-Sprecher Thomas Fläschner.  Der ADFC fordere „ein flächendeckendes Tempo 30 in den Innerortslagen als Regelgeschwindigkeit.“

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