Digitalisierung im Saarland Ministerin Streichert-Clivot verspricht schnelles Internet an allen Schulen bis Jahresende

Saarbrücken · Das Saarland macht nach Auskunft von Ministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) „Riesenschritte“ bei der digitalen Bildung. So sollen die Schulen in den kommenden Monaten mit schnellem Internet und Endgeräten versorgt werden.

 Bei der Landespressekonferenz stellte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot am Dienstag die Fortschritte  bei der Digitalisierung der Schulen vor.

Bei der Landespressekonferenz stellte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot am Dienstag die Fortschritte bei der Digitalisierung der Schulen vor.

Foto: BeckerBredel

Whiteboard statt Tafel und Tablet statt Schulheft: Die Digitalisierung an den 317 Schulen im Saarland mit rund 120 000 Schülerinnen und Schülern sowie 9300 Lehrkräften nimmt jetzt laut Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) kräftig Fahrt auf. Vor der Landespressekonferenz kündigte die Ministerin am Dienstag an, bis Ende des Jahres würden im Rahmen des Gigabit-Paktes alle Schulen mit Breitband und Wlan an schnelles Internet angebunden sein.

Zudem würden entsprechend dem Digitalpakt nach und nach alle Schüler ab Klassenstufe 3 mit Tablets ausgestattet, davon bis zu den nächsten Herbstferien bereits die Klassenstufen 5 bis 10. Von den Lehrkräften seien bereits jetzt 95 Prozent mit digitalen Endgeräten ausgestattet und die Fortbildung der Lehrkräfte dazu laufe.  „In den vergangenen zwei Jahren haben wir beim Ausbau der digitalen Bildung Riesenschritte nach vorn gemacht“, sagte die Ministerin: „Erstmals gibt es ein Angebot aus einem Guss. Und als Flächenland ist das Saarland das einzige, das das anbietet“.

Im vergangenen Jahr hatte die im Auftrag der Telekom-Stiftung erstellte Studie „Schule digital – Der Länderindikator 2021“ bereits ergeben, dass das Saarland bei der Nutzungshäufigkeit digitaler Medien im Reigen der Bundesländer ganz vorn mitmarschiere, während es bei der technischen Ausstattung damals noch ziemlich weit hinterherhinkte. Das aber soll sich nun ändern.

Im Rahmen des Digital-Pakts Schule 2019 bis 2024 fließen laut Saar-Bildungsministerium 67 Millionen Euro Investitionen in die IT-Infrastruktur der Schulen im Land, vom Wlan bis zum Beamer – 60 Millionen Euro davon kommen vom Bund. Fördermittel sind laut Ministerium bislang  für 279 der 317 Schulen beantragt (56 Millionen Euro). Alle Investitionen laufen dabei im Rahmen vorzeitigen Maßnahmenbeginns.

Doch trotz der fortschreitenden Digitalisierung an den Schulen soll es mit dem Schulbuch keineswegs ganz aus sein, betonte die Bildungsministerin: „Im Gegenteil, wir wollen schon in den Kitas Kinder an das Buch heranführen“. In den Schulen könne es dann ein ergänzendes Neben- und Miteinander von digitalen Medien und Schulbuch geben. Das zur Verfügung gestellte Tablet alleine kostet die Eltern 20 Euro. „Wir stehen an einem historischen Punkt. Wir werden den Unterricht verändern“, kündigte Streichert-Clivot an. Die Schüler sollten noch mehr Spaß und Freude am Lernen haben und die Lehrer sich über padagogische Tage und Fachangebote fortbilden können.

Für das Arbeiten an digitalen Medien brauche es aber kein eigenes neues pädagogisches Konzept ihres Ministeriums, wie Lehrerverbände in jüngster Zeit gefordert hatten. „Es geht darum, Schüler und Schülerinnen individuell zu führen und zu unterstützen, damit sie sich in der digitalen Welt selbstbestimmt bewegen können“, sagte Streichert-Clivot. Kurzum: „Es geht darum, Technik und Inhalt zusammenzubringen“. Im Jahr 2023/24 wird dann laut Streichert-Clivot – beginnend im Jahrgang 7 – an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien auch ein Pflichtfach Informatik eingeführt.

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