Streit um Spielplätze

Riegelsberg · Was hat die Linken im Riegelsberger Ortsrat bewogen, ein Konzept für die Spielplätze zu erarbeiten? Die anderen Parteien konnten sich nicht erinnern, einen Auftrag erteilt zu haben. Also gab es Streit.

Der Riegelsberger Ortsrat möchte die Spielplätze attraktiver machen. Darüber ist man sich einig. Streit gab es in der jüngsten Ortsratssitzung dennoch, weil die Linke einen Antrag präsentierte, der CDU und SPD aufregte.

Blicken wir zurück: Im Dezember 2015 gründete der Ortsrat eine Spielplatzkommission, die die örtlichen Spielplätze bereisen und sich über den Zustand informieren sollte. Der Kommission gehörten Katharina Altmeyer (CDU ), Sandra Bennoit (SPD ) und Klaus Janke (Linke) an. Im Frühjahr nahmen sie die Plätze unter die Lupe. "Es wurde festgestellt, dass alle in einem technisch guten Zustand sind, dass das Angebot an Spielgeräten gut, aber relativ ähnlich ist", sagte Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU ).

Deshalb schlug die Kommission vor, die Plätze in so genannte Themenspielplätze umzuwandeln. Das würde die Vielfalt und Attraktivität erhöhen. In der Ortsratssitzung stellte Karl Merk von der Spielgerätefirma Seidel Projekte vor. So könnten die Kinder in einer Burganlage oder einem großen Flugzeug oder einem Schiff herumklettern und spielen. Merk bot auch an, ein Spielplatzkonzept zu erstellen. Der Ortsrat will jetzt zuerst einmal über die vorgestellten Projekte beraten. Jutta Wegner (CDU ) sagte: "Wir werden schauen, was haushalterisch machbar ist." Als Ortsvorsteher Walter den Tagesordnungspunkt schon abschließen wollte, präsentierte die Linke einen Antrag als Tischvorlage, der sich mit einer Spielplatz-, Bedarfs und Umfeldanalyse befasste, der Umsetzungsmöglichkeiten nannte und Finanzierungsvorschläge machte. Dazu Patricia Dillinger: "Wir sind von der CDU gebeten worden, ein Konzept zu erarbeiten. Klaus Janke möchte dieses Konzept jetzt vorstellen." Doch dazu kam es nicht.

Walter sagte ein wenig angefressen: "Die CDU hat die Linke mit Sicherheit nicht gebeten, ein Spielplatzkonzept zu erstellen. Im Gegenteil. In der letzten Ortsratssitzung hat die Linke angeboten, ein solches Konzept zu erstellen, obwohl wir gesagt haben, dass heute zuerst ein Fachmann mal erklären soll, was machbar und möglich ist."

CDU und SPD kritisierten, dass die Linke den umfangreichen Antrag erst in der Sitzung präsentiert habe und man so etwas nicht ohne Beratung in den Fraktionen beschließen könne. "Das ist kontraproduktiv, was die Linke da macht", sagte Lukas Huwig (SPD ). Und Katharina Altmeyer (CDU ) meinte: "Ich lese aus dem Antrag heraus, dass eine Fachkraft beauftragt werden soll, ein Spielplatzkonzept vorzustellen. Genau das ist doch heute passiert." Im nachfolgenden Disput erklärte Patricia Dillinger, dass sie vom CDU-Gemeinderatsmitglied Dennis Detzler gebeten worden sei, ein Spielplatzkonzept auszuarbeiten. Dillinger widersprach außerdem Walters Aussage, die Spielplätze seien in einem guten Zustand: "Sie sind eben nicht in einem guten Zustand. Der Rasen ist auf einigen Plätzen zu hoch, das Gras wächst in Nachbarsgärten."

Heiko Walter schwoll auf Grund dieser Behauptung der Kamm, und er wies Dillinger scharf daraufhin, dass die Bereisung im Frühjahr stattgefunden habe und die Wiesen mittlerweile längst gemäht seien. Den Antrag der Linken lehnten CDU und SPD ab.

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