Schwarzer Weg führt zu Streit im Ortsrat Walpershofen

Walpershofen · Radfahrer und Spaziergänger mögen den Schwarzen Weg. Er ist Bestandteil des 21 Kilometer langen Köllertal-Radweges. Er beginnt in der Walpershofer Dorfmitte - unmittelbar neben dem Aufgang zur Saarbahnhaltestelle - und endet an der Ortsgrenze zu Etzenhofen, kurz hinter der Kläranlage. Wenn nicht gerade eine Saarbahn vorbeifährt, ist lediglich das Plätschern des Köllerbachs zu hören, in dessen Wasser sich Enten und Fische tummeln und an dessen Ufer sich Vögel, Schmetterlinge, Libellen oder andere Insekten wohlfühlen. Wer Glück hat, kann einen Blick auf den Biber erhaschen, der im Köllerbach seine Burg gebaut hat.

Seinen Namen bekam der Weg vor Jahrzehnten wegen seines ursprünglich sehr hohen und sehr dichten Bewuchses, der kaum Sonnenlicht durchließ. Jetzt sei der Weg in schlechtem Zustand, klagte die SPD in der jüngsten Walpershofer Ortsratssitzung und stellte den Antrag, "dass die Gemeinde den Weg reinigen und einen Pflanzenschnitt durchführen soll". Doch die Verwaltung hatte in Kenntnis der Tagesordnung und des SPD-Antrages schon reagiert und Ortsvorsteher Werner Hund (CDU ) eine Stellungnahme zukommen lassen.

"Anruf bei Verwaltung verpufft"

Darin heißt es, dass der Schwarze Weg wegen der (zur Zeit des Schreibens) noch nicht abgeschlossenen Renaturierungsarbeiten am Köllerbach verschmutzt und teilweise von Laub bedeckt sei. Ein Pflanzenrückschnitt könne aber erst nach der Vegetationsphase starten. Nach Abschluss der Renaturierungsmaßnahme (inzwischen geschehen) werde dann im Oktober der Weg komplett gesäubert und die Hecken zurückgeschnitten. "Der Weg selbst ist aktuell in keinem schlechten Zustand. Sowohl das Befahren des Weges als auch das Begehen ist nicht eingeschränkt", heißt es zudem im Schreiben der Gemeindeverwaltung.

Alles gut also? Nein. Die SPD nahm diese Information zwar zur Kenntnis, zog ihren Antrag aber nicht zurück. Erst recht nicht, als Axel Liehn (Linke) kritisierte: "Das Ganze hätte man auch mit einem Anruf bei der Verwaltung klären können." Jetzt ging Wolfgang Heß (SPD ) an die Decke: "Eben nicht! Alles, was du per Anruf bei der Verwaltung machst, verpufft." Das Schreiben sei nicht viel mehr als eine Absichtserklärung. Darauf verlassen dürfe man sich nicht. Man müsse Anträge stellen. Dies tat der Ortsrat einstimmig: die Gemeinde wird gebeten, den Schwarzen Weg rasch zu reinigen und die Pflanzen zurückzuschneiden.

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