Brunnen lässt Geduldsfaden reißen

Walpershofen · Aus Sicht des Walpershofer Ortsrates ist das Kind jetzt in den Brunnen gefallen: Seit Monaten wegen einer Lappalie kein Wasser mehr im Dorfbrunnen und ein Bauzaun drum herum, zuvor noch die Behauptung, der Brunnen sei, da zu niedrig, eine Gefahr für spielende Kinder. Jetzt rumpelte es im Rat, als der Geduldsfaden riss.

 Gestern am Hirtenbrunnen neben dem Spielplatz in der Walpershofer Ortsmitte: Der Brunnen wird seit Monaten von einem Bauzaun abgeschirmt. Auch fließt kein Wasser mehr. Die defekte Pumpe wurde zwar ausgebaut, ist jedoch bis heute nicht repariert worden. Foto: Becker & Bredel

Gestern am Hirtenbrunnen neben dem Spielplatz in der Walpershofer Ortsmitte: Der Brunnen wird seit Monaten von einem Bauzaun abgeschirmt. Auch fließt kein Wasser mehr. Die defekte Pumpe wurde zwar ausgebaut, ist jedoch bis heute nicht repariert worden. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Der Brunnen in der Walpershofer Ortsmitte, direkt neben dem Kinderspielplatz, ist eigentlich ein Hingucker. Er ist dem historischen Hirtenbrunnen nachempfunden, an dem die Walpershofer Bauern bis vor etwas mehr als 100 Jahren ihr Vieh getränkt hatten. Doch der Brunnen bietet seit Monaten kein schönes Bild mehr. Wegen der Renaturierungsmaßnahmen am Köllerbach wurde er aus Sicherheitsgründen mit einem Bauzaun umgeben, und dieser Zaun steht immer noch. Wasser fließt seit Monaten keins mehr.

Die SPD im Walpershofer Ortsrat möchte diese Zustände unbedingt ändern. "Auf Anfrage bei der Verwaltung wurde mir mitgeteilt, der Brunnen sei nicht in Betrieb, weil der Rand die aus Sicherheitsgründen geforderte Mindesthöhe von 55 Zentimetern nicht aufweist. Das wäre also für Kinder zu gefährlich." Doch: "Inzwischen hat sich rausgestellt, dass der Brunnen 60 Zentimeter hoch ist", sagte Wolfgang Heß (SPD ).

Außerdem sei ihm gesagt worden, die Pumpe sei im vergangenen Jahr wegen eines Defektes aus dem Brunnen ausgebaut worden und liege zur Reparatur im Riegelsberger Bauhof, ergänzte der SPD-Mann.

Heß war außer sich und schimpfte: "Der Brunnen ist in diesem Jahr noch nicht gelaufen. Es ist anscheinend nicht möglich, eine Pumpe innerhalb eines halben Jahres zu reparieren oder eine Ersatzbeschaffung zu machen!"

Vertröstet aufs Frühjahr

Ortsvorsteher Werner Hund (CDU ) verlas dazu ein ganz aktuelles Schreiben der Gemeindeverwaltung, in dem es unter anderem heißt, die Brunnentechnik müsse überholt und erneuert werden. Diese Arbeiten würde das Gemeindewasserwerk in den nächsten Wochen erledigen. Eine Inbetriebnahme des Brunnens werde aber wohl erst im nächsten Frühjahr erfolgen. Das brachte Heß noch mehr auf die Palme: "Das ist eine Schande!" Sein Fraktionskollege Armin Leick stellte die Auskunft des Gemeindewasserwerks sogar in Frage: "Technische Mängel ist Quatsch. Die Pumpe wurde letztes Jahr im Herbst ausgebaut und ist einfach nicht mehr eingebaut worden. So einfach ist das."

Ortsrat will nicht mehr warten

Der Ortsrat ist nicht bereit, bis nächstes Frühjahr zu warten und fordert die Gemeindewasserwerke einstimmig auf, eventuelle Reparaturen schnellstmöglich zu erledigen und den Brunnen noch in diesem Jahr wieder in Betrieb zu nehmen.

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