Menschenretten ist auch Schufterei

Riegelsberg · Wenn es brennt und die Feuerwehr rückt an, dann ist das für die Wehrleute nicht nur gefährlich, sondern auch eine ordentliche Plackerei mit schwerer Ausrüstung. Noch dazu war es bei der Übung am Samstag heiß – wenn auch nicht so heiß wie bei einem echten Einsatz.

Um 15.34 Uhr am Samstag gab der Rauchmelder Alarm: Feuer im zweiten Obergeschoss des Seniorenhauses Am Stumpen! 45 Sekunden später ging der Alarm durch die Haupteinsatzzentrale bei den Rettungskräften in Riegelsberg und Walpershofen ein. Kaum vier Minuten später ist der Einsatzleitwagen der Feuerwehr vor Ort, dicht gefolgt von Rotem Kreuz und THW. "Es ist beruhigend zu wissen, dass es so schnell geht", erklärte Pflegedienstleiterin Kornelia Hahn, die zusammen mit etwa 70 Schaulustigen das Zusammenspiel der Rettungskräfte von der gegenüberliegenden Straßenseite aus verfolgte; auch den Einsatz der Drehleiter bekommt man bei der Jahreshauptübung zu sehen.

Volker Klein, Wehrführer der Gemeinde Riegelsberg , kommentierte die Übung für die Zuschauer. Das Übungs-Szenario drehte sich um einen Brand im Küchenbereich der Senioreneinrichtung. "Kein ungewöhnlicher Einsatz", wie Wehrpressesprecher Rouven Winter gegenüber der Saarbrücker Zeitung erklärte. Bereits zwei Mal war die Wehr in der Vergangenheit ausgerückt, nachdem Brand eines Herdes und einer Mikrowelle zu einer Rauchentwicklung geführt hatten.

Diesmal war es natürlich nur ein imaginärer Brand, der - so der Übungs-Fahrplan - auch auf Möbel und Umgebung übergriff.

Die meisten der Bewohner konnten sich mit dem Pflegepersonal in Sicherheit bringen. Allerdings blieben zwei Menschen in ihren Zimmern zurück. Um diese zu retten, legten die Feuerwehrmänner und -frauen Atemschutzmasken und Druckluftflaschen an und drangen über die Außenleiter ins zweite Obergeschoss ein. "Rund 25 Kilo Ausrüstung schleppen die Wehrleute dabei mit sich, hinzu kommen noch Schlauchpakete und schließlich auch die zu Rettenden", erklärte Winter. Bei der Hitze am Samstag war die Übung kein leichtes Unterfangen, da einiges an Kondition verlangt war. Doch wenn man bedenkt, dass bei einem echten Brand in geschlossenen Räumen die Temperaturen schnell ins Unerträgliche steigen, waren die Bedingen wohl noch vergleichsweise erträglich.

Der erste Bewohner, der gerettet werden musste, wurde über die Außentreppe in Sicherheit gebracht und dem Roten Kreuz übergeben, das inzwischen auch schon ein Rettungszelt errichtet hatte.

Eine Bewohnerin musste wenig später über die Drehleiter aus dem Fenster ihrer Wohnung befreit werden. Das THW sorgte seinerseits mit Stützpfeilern dafür, dass ein am Gebäude angebrachtes Vordach nicht einstürzte.

Die "Opferrollen" hatten bei der Übung Mitglieder der Jugendwehr übernommen.

Etwa um 16 Uhr war der imaginäre Brand gelöscht und die zu Rettenden versorgt - und die Einsatzkräfte konnten sich zur Nachbesprechung in die Riegelsberghalle zurückziehen.

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 Nach der Jahreshauptübung standen auch Ehrungen und Beförderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Riegelsberg – in der Riegelsberghalle – auf dem Programm. Foto: FF Riegelsberg

Nach der Jahreshauptübung standen auch Ehrungen und Beförderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Riegelsberg – in der Riegelsberghalle – auf dem Programm. Foto: FF Riegelsberg

Foto: FF Riegelsberg

Auf einen Blick Geehrt und befördert im Rahmen von Übung und Nachbesprechung: Aus der Jugendfeuerwehr wechselten Ashley Hill und Patricia Reuter in den aktiven Dienst. Tilman Arweiler wurde vom Feuerwehranwärter zum Feuerwehrmann, sowie seine beiden Kollegen Steffen Jungmann und Daniel Martini vom Oberfeuerwehrmann zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt. Thomas Balbier, Patrick Huberty und Sven Pelzer freuten sich über den Aufstieg zum Löschmeister, Hauptlöschmeister wurde Bastian Büch und Oberbrandmeister Christian Ruloff. Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden zudem Christoph Weiler und Pascal Altmayer geehrt. Seit 40 Jahren sind Peter Follmann und Rolf Weber dabei, seit bereits 60 Jahren Gerd Schäfer. Das silberne Ehrenzeichen ging außerdem an Wehrführer Volker Klein, der die Ehre an seine Wehrleute weitergab: "Mein Dank geht an die Kameraden, denn die Feuerwehrarbeit ist eine gemeinsame Arbeit." dla

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