Mit Willi Wirbel den Rücken entzücken

Riegelsberg · Riegelsberg. "Wie heißt noch mal das lange Knochengerüst am Rücken?", fragt Esther Weiler die Kindergartenkinder. "Wirbelsäule?", antwortet Maximilian Schneider mit hörbarem Fragezeichen am Ende und erntet ein anerkennendes "richtig" von der Physiotherapeutin. Die 37-jährige Riegelsbergerin ist zu Gast im Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Pflugscheid

 Physiotherapeutin Esther Weiler erklärt (von links) Tom Jost, Felix Hinsberger, Maximilian Schneider, Mirco Kotrnoch, Mara Obalski, Max Knabl und Jerome Will die Wirbelsäule. Foto: M. Jungfleisch

Physiotherapeutin Esther Weiler erklärt (von links) Tom Jost, Felix Hinsberger, Maximilian Schneider, Mirco Kotrnoch, Mara Obalski, Max Knabl und Jerome Will die Wirbelsäule. Foto: M. Jungfleisch

Riegelsberg. "Wie heißt noch mal das lange Knochengerüst am Rücken?", fragt Esther Weiler die Kindergartenkinder. "Wirbelsäule?", antwortet Maximilian Schneider mit hörbarem Fragezeichen am Ende und erntet ein anerkennendes "richtig" von der Physiotherapeutin. Die 37-jährige Riegelsbergerin ist zu Gast im Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Pflugscheid. Auf dem Programm steht heute "Rückenschule" für alle "Schukis", also für die Kinder, die im Sommer zu Schulkindern werden.Eine Stunde lang erklärt Esther Weiler kindgerecht die menschliche Anatomie. "Welche Wirbel gibt es noch?" "Lendenwirbel", ruft Felix Hinsberger in die Runde, und Mara Obalski zeigt auf die Wirbel oberhalb der Beckenknochen.

"Immer mehr Kinder weisen heutzutage Haltungsschäden auf", berichtet Esther Weiler aus ihrer beruflichen Praxis. Die zweifache Mutter weiß nur zu gut, wie wichtig es ist, bereits Kindern ein Gefühl für ihren Körper zu vermitteln; eigentlich könne man "nicht früh genug damit anfangen zu zeigen, wie man richtig sitzt, rückenschonend hebt und sich bewegt". Da ihr jüngster Sohn Simon den Awo-Kindergarten besucht, bot sie an, den Schukis Kenntnisse aus ihrer beruflichen Praxis zu vermitteln. Kindergartenleiterin Kirsten Heigl schildert: "Ab der Schulzeit erhöht sich die Sitz-Zeit der Kinder enorm. Damit die Kleinen auf diese ungewohnte Situation gut vorbereitet sind und wissen, wie sie Haltungsschäden und Bewegungsmangel entgegen wirken können, wollen wir sie mittels der Rückenschule für dieses Thema sensibilisieren."

Den Kleinen macht es Spaß. Sie lernen wissbegierig mit der Symbolfigur Willi Wirbel, was dessen Freund Kuno Krumm besser machen könnte in punkto rückenschonender Haltung.

Vier Wochen steht das Thema "Rückenschule" auf dem Stundenplan der Schukis. Was gefällt den Kleinen dabei am besten? "Die Bewegungsspiele", meint Jerome Will, "die Entspannung", so Mirco Kotrnoch. Tom Jost ergänzt: "dass wir uns gegenseitig massieren".

Esther Weiler ist überzeugt: je früher Kinder an einen bewussten und gesundheitsorientierten Umgang mit ihrem Rücken und ihrem Körper herangeführt werden, desto besser sind sie auf die Belastungen der kommenden Jahre vorbereitet. Keinen Sinn mache es, die Kinder schon jetzt auf Folgeschäden im Erwachsenenalter hinzuweisen, das sei für die Kleinen nicht nachvollziehbar, "ihnen aber Spaß an der richtigen Bewegung zu vermitteln, sehe ich als wichtigen Meilenstein für ein gesundes Erwachsenwerden".

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