Damit auch Betagte zur rettenden Impfung kommen Impf-Anmeldung: Hilfe für Senioren

Riegelsberg/Regionalverband · Betagte und Arme bekommen spezielles Anschreiben und Unterstützung beim Transport. Linke Riegelsberg regt stärkere kommunale Beteiligung an.

 Für Betagte gibt es Hilfe bei der Impf-Anmeldung.

Für Betagte gibt es Hilfe bei der Impf-Anmeldung.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Anmelden zum Impfen – aber wie? Für die meisten jungen, gesunden Menschen sind der Umgang mit dem Internet oder der Griff zum Telefon in der Regel kein Problem, doch für Menschen  im hohen Alter, die alleine leben, kann schon das Anmelden eine große Hürde vor der rettenden Impfung bedeuten.

Die Linke in Riegelsberg schlägt vor, dass die Kommunen Hilfe direkt vor Ort anbieten und die über 80-Jährigen beim Anmelden und auch beim Weg zum Impfen unterstützen. Eigentlich sei das ja ein Thema, um es von der Linken-Fraktion im Gemeinderat einbringen zu lassen, doch da die nächste Sitzung erst am 1. Februar ist und die Zeit dränge, gehe man den Weg über die Partei, so die Riegelsberger Linken-Vorsitzende und Mitarbeiterin der Linken-Landtagsfraktion Birgit Huonker.

Dass es, nicht nur in Riegelsberg, die Verantwortlichen ähnlich sehen, ergibt sich daraus, dass offenbar auch die anderen Regionalverbands-Kommunen und der Regionalverband selbst ähnliche Hilfen erarbeiten. So erklärt der Riegelsberger Pressesprecher Rouven Winter: „Fast alle von der Partei die Linke, Riegelsberg, genannten Punkte befinden sich bereits seit letzter Woche in der landesweiten, beziehungsweise gemeindeinternen Abstimmung oder Umsetzung.“ Zu den sechs von den Linken angeregten Punkten gehören: eine Telefonhotline bei der Gemeindeverwaltung für die betroffene Gruppe, ein Anschreiben an alle betroffenen Bürger in großer Schrift mit Hinweis auf die Hotline und mit dem Angebot, das Anmelden und Organisatorisches zu übernehmen – in Riegelsberg könnten rund 50 Bürger betroffenb sein. Auch Transportmöglichkeiten, etwa mit dem gemeindeeigenen Kleinbus, zum Saarbrücker Impfzentrum sollten angeboten werden, eventuell mit Hilfe des DRK.

Die gute Nachricht für die betroffene Bevölkerungsgruppe: Bereits diesen Mittwoch oder Donnerstag beginnt landesweit die Briefaktion, bei der Betroffene, die noch in einer eigenen Wohnung leben, informiert werden. Angeschrieben werden Menschen, die Hilfe zur Pflege bekommen, aber auch Menschen, die eine staatliche Grundsicherung erhalten, also sich die Fahrt zum Impfzentrum möglicherweise nicht leisten können, erklärt Regionalverbands-Pressesprecher Lars Weber. Der Regionalverband unterstützt, wo notwendig, beim Transport zum Impfzentrum. Mit im Boot seien unter anderem Gemeinwesenarbeit und Quartiersprojekte und, was den Transport betreffe, auch das DRK. Die in dem Brief mitgeteilte Telefonnummer solle aber möglichst nicht öffentlich bekannt gemacht werden, sondern ausschließlich den Betroffenen vorbehalten bleiben.

Was die weitere Beteiligung der Kommunen betrifft, erklärte Rouven Winter: „Aktuell wird das weitere Vorgehen unter den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern landesweit abgestimmt. Die Versendung der Informationsschreiben ist für diese Woche geplant.“

Für Riegelsberg regt die Linke auch an, dass sich die Gemeinde auf die Zeit vorbereiten solle, in der ein besser transportfähiger Impfstoff zur Verfügung steht. Konkret solle geplant werden, wie neben Hausärzten auch mobile Impfteams in Riegelsberg eingesetzt werden können. Das, so Winter, sei nicht geplant und auch nicht möglich, da das Entsenden mobiler Impfteams gegebenenfalls nicht den Kommunen sondern der Landesregierung obliege.

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