SV Walpershofen Feld fehlt mit seiner Familie noch eine Liga

Walpershofen · Andreas Feld vom Fußball-Verbandsligisten SV Walpershofen feiert im neuen Jahr ein Jubiläum: Der 34-Jährige schnürt dann seit 30 Jahren für seinen Heimatverein die Schuhe. Dabei stand der Offensivakteur für seinen Club, der für ihn ein Stück Familie ist, in fast allen Spielklassen auf dem Platz. Nur die Saarlandliga fehlt noch.

 Andreas Feld steht auf dem Sportplatz seines Vereins. Der Offensivspieler begann 1991 bei seinem Heimatverein SV Walpershofen das Fußballspielen – und hat den Club nie verlassen.

Andreas Feld steht auf dem Sportplatz seines Vereins. Der Offensivspieler begann 1991 bei seinem Heimatverein SV Walpershofen das Fußballspielen – und hat den Club nie verlassen.

Foto: Andreas Schlichter

Vereinstreue wird heutzutage auch im Amateurfußball immer seltener. Bei Andreas Feld war dies im Lauf seiner Karriere anders: Der Offensivspieler begann 1991 bei seinem Heimatverein SV Walpershofen das Fußballspielen – und hat den Club nie verlassen. „Schon mein Vater Dietmar hat beim SV gespielt, so dass ich automatisch immer auf dem Sportplatz war“, erinnert sich der 34-Jährige. „Danach haben Schulfreunde und Kumpels beim SV gekickt. Es hat von der Mannschaft und dem Vereinsgefüge immer gepasst. Von daher hatte ich nie den Anreiz verspürt zu wechseln“, berichtet der Offensivspieler.

Das ist auch heute noch so. „Mittlerweile ist der Verein auch ein Stück Familie“, ergänzt Feld. Sein Schwager Philipp Bäsler schnürt ebenfalls für die Blau-Weißen die Schuhe. Spielertrainer Peter Oswald ist der Patenonkel seiner Tochter Emmy. Aktuell erwartet seine Frau Chrissy, mit der der Familienvater in Eiweiler lebt, erneut Nachwuchs. „Es wird wieder ein Mädchen. Der Name steht aber noch nicht fest“, berichtet der 34-Jährige voller Vorfreude.

Mit dem SV Walpershofen hat Feld schon in fast allen saarländischen Spielklassen um Punkte gekämpft. Als der Angreifer aus dem Jugendbereich in die erste Mannschaft wechselte, spielte die in der Kreisliga A. „Damals war es schon ein großer Erfolg, wenn wir dort Dritter geworden sind. Dass ich mit Walpershofen mal in der Verbandsliga spielen würde, dass hätte ich damals auf keinen Fall für möglich gehalten“, blickt der Routinier zurück.

Doch mittlerweile kämpft sein Heimatverein genau dort um Punkte. In der Saison 2008/2009 sicherte sich der SV Walpershofen am letzten Spieltag durch einen 3:1-Erfolg gegen den Lokalrivalen SF Köllerbach II in einem „Endspiel um den Titel“ die Meisterschaft in der Kreisliga A Warndt. Für Feld eines der schönsten Erlebnisse in seiner Karriere. „Das war damals noch auf Asche und bei gefühlt 40 Grad. Und auf den Rängen war einiges los.“

Drei Jahre später profitierte der SV Walpershofen dann von einer Liga-Reform: Als Tabellenneunter der Bezirksliga Saarbrücken gelang dem Club gerade noch so der Sprung in die Landesliga Süd. Dort sicherte sich die Mannschaft aus dem Riegelsberger Gemeindeteil dann im vergangenen Frühjahr die Meisterschaft. Zum Zeitpunkt des corona-bedingten Saisonabbruchs lag der SV Walpershofen zwei Punkte vor dem FC Kleinblittersdorf.

In der aktuellen Spielzeit lief es für Feld & Co. auch in der Verbandsliga Süd/West mehr als gut. Mit 18 Punkten aus neun Spielen liegen die Blau-Weiß auf Tabellenplatz zwei hinter dem FC Rastpfuhl. Rang zwei würde am Saisonende zur Teilnahme an einem Aufstiegsspiel zur Saarlandliga berechtigen – das ist die einzige Liga, in der Feld noch nicht mit seinem SV Walpershofen gespielt hat.

Wäre das für ihn reizvoll? Feld ist etwas skeptisch: „Für mich persönlich wäre das wohl sehr schwer“, mutmaßt der 34 Jahre alte Routinier. Trotzdem würde er sich aber natürlich über einen Aufstieg freuen. Ein Durchmarsch in die Saarlandliga ist allerdings kein vom Verein definiertes Ziel. Spielertrainer Oswald hatte vor der Runde die Vorgabe gemacht, so schnell wie möglich den Klassenverbleib einzutüten. Seine Mannschaft liegt mit Rang zwei also über den Erwartungen. Höhepunkt der Saison war das Lokalderby gegen den 1. FC Riegelsberg, dass der Aufsteiger nach einem 1:3-Rückstand mit 4:3 gewann. Feld erzielte den 1:0-Führungstreffer.

Der 34-Jährige hat als einen der seiner Meinung nach größten Erfolgsfaktoren – sowohl in der aktuellen Saison, wie auch in der jüngeren Vergangenheit – ausgemacht: „Bei uns passen die Stimmung und das Mannschaftsgefüge. Hier wird jeder Spieler gleich behandelt, das macht viel aus. Dadurch kommen mittlerweile auch Spieler von Vereinen zu uns, wo man noch vor ein paar Jahren gedacht hätte, dass von diesen Clubs niemals Akteure zum kleinen SV Walpershofen wechseln würden.“ Feld hat übrigens bei seinem Heimatverein schon für die kommende Runde zugesagt – ebenso wie Spielertrainer Oswald und sein Assistent Pascal Mallon sowie Torwart-Trainer Philipp Schampel. „Das haben wir bereits Anfang November geklärt“, berichtet Oswald. „Für mich waren die positive Entwicklung der Mannschaft ebenso wie der sportliche Erfolg ausschlaggebend, um zu verlängern“, berichtet der Spielertrainer: „Ich denke auch, dass unsere Reise noch nicht zu Ende ist und die Mannschaft sich noch weiterentwickeln kann.“

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