Brücken-Schmerzen

Walpershofen. Im Amtszimmer des Walpershofer Ortsvorstehers Werner Hund herrschte reges Treiben. Grund war die Vorstellung der neuen Saarbahn-Brücke für den Ort. Interessant der Altersdurchschnitt der Bürger: Es waren eher die älteren Einwohner, die sich für das Modell beziehungsweise die Gestaltung der Ortsmitte um die Brücke sachkundig machten

 Im Amtszimmer des Walpershofer Ortsvorstehers Werner Hund (roter Pullover) wurde ein Modell der neuen Saarbahn-Brücke für Walpershofen gezeigt. Foto: Becker & Bredel

Im Amtszimmer des Walpershofer Ortsvorstehers Werner Hund (roter Pullover) wurde ein Modell der neuen Saarbahn-Brücke für Walpershofen gezeigt. Foto: Becker & Bredel

Walpershofen. Im Amtszimmer des Walpershofer Ortsvorstehers Werner Hund herrschte reges Treiben. Grund war die Vorstellung der neuen Saarbahn-Brücke für den Ort. Interessant der Altersdurchschnitt der Bürger: Es waren eher die älteren Einwohner, die sich für das Modell beziehungsweise die Gestaltung der Ortsmitte um die Brücke sachkundig machten. Der Grundtenor allerdings war durchgehend der gleiche: " . . . machen können wir eh nichts mehr daran. Die Herren in Saarbrücken machen doch, was sie wollen."

Während Hund versuchte, das Konzept der offenen Bauweise unter der Brücke zu erklären, erregte sich eine Besucherin über ihre "Enteignung" - sie wollte ihren Namen nicht genannt haben: "Als ich vor ein paar Monaten den fertigen Bauplan gesehen habe, sah ich, dass man mir Bäume auf mein Grundstück pflanzen wird. Niemand hat mich gefragt, ob ich das will. Was soll ich mit Bäumen auf meinem Grundstück - nur weil die Betreiber der Saarbahn für jeden gefällten Baum einen neuen pflanzen müssen, habe ich jetzt die Dinger in meinem Garten - ich bin praktisch enteignet worden."

Nur wenige positive Stimmen, viel Resignation und immer wieder der fromme Wunsch, es möge nun endlich langsam Schluss sein mit Saarbahn-Diskussionen, und sie sollte endlich einmal fahren, so lautete unterm Strich durchgängig die Meinung der Anwesenden. Nicht alles, was dem Ortsrat genehm gewesen wäre, konnte oder wollte man bei der Planung berücksichtigen. Allerdings wurde dem Gedanken der offenen Einsehbarkeit unter der Brücke zu beiden Teilen des Ortes Rechnung getragen. Unter der Brücke soll später ein richtiger Ortskern mit einer Freifläche als Kommunikationspunkt geschaffen werden - wenn erst mal alles fertig ist. Werner Hund: "So schnell und sauber wie der Abriss der alten Brücke wird es wohl mit dem Neubau nicht gehen." bub

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