Fest fällt flach Quierschieder Wambefeschd fällt aus

Quierschied · Die Quierschieder müssen dieses Jahr auf das Wambefeschd, verzichten. Ob es nächstes Jahr stattfinden kann, ist noch ungewiss.

 Rund 10 000 Menschen kommen jedes Jahr zum Wambefeschd nach Qierschied.

Rund 10 000 Menschen kommen jedes Jahr zum Wambefeschd nach Qierschied.

Foto: Heiko Lehmann

Bis Juni haben sich die Gemeindeverwaltung von Quierschied, das Gasthaus „Tante Emma“, das Gasthaus „De Pabschd“, die Handballer des ASC Quierschied und der Club „Fröhlichkeit“ Zeit gelassen, bis sie das diesjährige Wambefeschd endgültig absagten. Eines der größten hausgemachten Volksfeste im Regionalverband Saarbrücken musste sich dem Corona-Virus beugen. Etwa 10 000 Menschen kommen jedes Jahr an den vier Festtagen immer um Mariä Himmelfahrt (15. August) herum nach Quierschied. „Wir haben kurz überlegt, das Fest nur auf dem Platz hinter der Q.lisse zu veranstalten. Dort hätten wir mit kontrolliertem Ein- und Ausgang arbeiten können. Aber den Gedanken haben wir sehr schnell wieder verworfen. Feste wie das Wambefeschd sind unter Corona-Bedingungen einfach nicht machbar“, sagt Lutz Maurer, der Bürgermeister von Quierschied. Er und die Gemeindeverwaltung sind die Hauptorganisatoren des Wambefeschdes.

Vor einer Woche machte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans plötzlich allen Volksfest-Veranstaltern wieder Hoffnungen. Hans äußerte sich sehr positiv dazu, dass nach dem 31. August wieder Volksfeste unter Corona-Auflagen stattfinden könnten. Ein Wambefeschd im September – wäre das in diesem Jahr denkbar? „Nein, das Wambefeschd fällt im Jahr 2020 definitiv aus. Ein Fest in dieser Dimension kann man nicht einfach in ein paar Wochen organisieren. Da steckt sehr viel Arbeit dahinter. Außerdem wäre es ein völlig anderes Fest als das Wambefeschd, wie es jeder kennt“, sagt Lutz Maurer.

Live-Musik auf der großen Bühne, Menschenmassen auf dem Marktplatz und in den vielen Straßen und Gassen rundherum, Gedränge an allen Ständen – das macht den Flair des Wambefeschdes aus. Maurer: „Diese Vorstellungen sind aktuell utopisch. In den Straßen dürfte gar nichts stattfinden, wir müssten mit Ein- und Ausgang arbeiten und die Besucherzahl begrenzen. Zudem ist es für die Vereine aktuell sehr schwer, Mitglieder zu finden, die helfen können.“ Helfende Mitglieder, die aufgrund ihres Alters womöglich schon zur Corona-Risikogruppe gehören.

 Der Club Fröhlichkeit beispielsweise hat bei einem normalen Wambefeschd 120 Mitglieder an den vier Tagen in Dienste eingeteilt. Das Fest ist die Haupteinnahmequelle des Vereins, doch darauf muss der er in diesem Jahr verzichten.

„Ich gehe mal stark davon aus, dass der Ministerpräsident den Menschen Hoffnung machen wollte, und vielleicht hat er auch die eher kleineren Volksfeste der Vereine im Sinn gehabt. Ein Fest wie das Wambefeschd ist in der Corona-Zeit mit all ihren Vorschriften leider nicht umsetzbar. Wir hoffen auf das Jahr 2021. Und selbst da sind wir noch nicht sicher, ob das Fest wieder stattfinden kann. Wir sind keine Glaskugelseher“, sagt Quierschieds Verwaltungschef.

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