Protest gegen Trierer Bistumsreform Laienbewegung klagt gegen XXL-Pfarreien beim Vatikan

Quierschied/Trier · Die katholische Laien-Initiative „Kirche vor Ort“ will gegen den Gesetzeserlass des Trierer Bischofs Stephan Ackermann zur Bildung von 35 XXL-Pfarreien ab 2020 in Rom klagen.

 Harald Cronauer

Harald Cronauer

Foto: dpa/Silas Stein

„Wir überprüfen gerade den Erlass und wollen Ende nächster Woche unsere Klage beim Päpstlichen Rat für Gesetzestexte im Vatikan einreichen“, sagte der Quierschieder Rechtsanwalt Harald Cronauer, Sprecher der Laieninitiative „Kirche vor Ort“ im Bistum Trier der SZ auf Anfrage. Die Ackermann-Kritiker, die nach eigenen Angaben mehr als ein Drittel der derzeit 887 Pfarreien (organisiert in 170 Pfarreien-Verbänden) im Bistum Trier auf ihrer Seite haben, wollen die Bildung der Groß-Pfarreien verhindern, weil sie befürchten, dass in diesen Organisationsformen die Gläubigen ihre bisherige Mitarbeit am Gemeindeleben aufgeben werden. Zudem geht es um die Frage, wer den Zugriff auf das Vermögen der bisherigen Pfarreien bekommt. „Die Priester leben in Angst“, sagte Harald Cronauer. Denn ein Großteil der Pfarrer wisse nicht, wohin sie innerhalb des Bistums versetzt würden. Nur 35 „Auserwählte“, die die Leitung der XXL-Pfarreien übertragen bekämen, würden herausgehoben.

Dagegen hatte der künftige Leiter der Groß-Pfarrrei Völklingen, Dechant Clemens Kiefer, gegenüber der SZ betont, dass die Pfarrer durch die neue Organisationsform von den meisten Verwaltungsaufgaben entlastet würden und sich verstärkt der Seelsorge widmen könnten. Der Bistumsreform sei eine breite Debatte in allen Gremien des Bistums vorausgegangen. Allein bei der Anhörung habe es 1800 Rückmeldungen gegeben.

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