Bistumsreform Initiative kritisiert Reaktion des Bistums auf Studie

Saarbrücken/Trier · (oli) Das Bistum Trier reagiere völlig unangemessen auf den prognostizierten Rückgang der Mitgliederzahlen, kritisiert die Initiative Kirchengemeinde vor Ort.

„Aus Angst vor dem Tod, begeht man Selbstmord“, sagte Harald Cronauer, Sprecher der Initiative, der SZ. Eine neue Studie, die von der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland in Auftrag gegeben wurde (wir berichteten), geht davon aus, dass beide Kirchen bis 2060 rund die Hälfte ihrer Mitglieder einbüßen. Bischof Stephan Ackermann befördere aber mit seiner geplanten Strukturreform im Bistum Trier, zu dem auch große Teile des Saarlandes gehören diese Erosion noch, monierte Cronauer. Statt „vitale“ Pfarreien zu erhalten, wo sich engagierte Priester um ihre Gemeinden mühten, wolle Ackermann „35 Riesenpfarreien durchsetzen“, wo Entscheidungen fern der über Jahre gewachsenen Strukturen fielen. So verliere man bloß zusätzlich Mitglieder.

Auch sei der finanzielle Druck keineswegs so groß. Das Bistum habe aktuell höhere Kirchensteuereinnahmen denn je, so Cronauer. Von 2013 bis 2017 habe allein der bischöfliche Stuhl „10,3 Milllionen Euro“ Gewinn gemacht“. Davon aber nur knapp 600 000 Euro für karitative Zwecke gegeben, und „den Rest in die Schatulle“ gelegt. Zudem wurde die Studie zur Unzeit veröffentlicht, beklagt die Initiative. Derzeit sind die Gremien des Bistums aufgerufen, zur geplanten Reform Stellung zu nehmen. Aus Cronauers Sicht liefert die Studie aber nur Argumente für die geplanten Einschnitte.

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