Hans Bost Er tanzt mit dem Kittelclub den Hammel aus

Quierschied · Der 80 Jahre alte Hans Bost aus Quierschied hilft beim Wambefeschd an allen Ecken und Enden.

 Hans Bost ist mit 80 Jahren noch topfit und vier Tage lang für den Club Fröhlichkeit, den alle Kittelclub nennen, beim Quierschieder Wambefeschd im Einsatz.

Hans Bost ist mit 80 Jahren noch topfit und vier Tage lang für den Club Fröhlichkeit, den alle Kittelclub nennen, beim Quierschieder Wambefeschd im Einsatz.

Foto: Heiko Lehmann

Gut gelaunt und mit einem Lächeln im Gesicht räumt Hans Bost die Spülmaschine im Küchenzelt ein. Danach hilft er zwei Frauen beim Abräumen der Tische und schaut kurz am Rostwurststand vorbei, ob dort alles in Ordnung ist. Das Wambefeschd in Quierschied ist in vollem Gange – und Hans Bost hilft bei seinem Club Fröhlichkeit, im Volksmund Kittelclub genannt, an allen Ecken und Enden.

Der Ur-Quierschieder ist 80 Jahre alt, legt aber eine Motivation an den Tag wie ein junger Hüpfer. An allen vier Festtagen ist der Quierschieder von zehn Uhr morgens bis in die Nacht auf den Beinen. „Naja, eigentlich sind es sechs Tage. Wir haben am Donnerstag schon den ganzen Tag aufgebaut und bauen am Dienstag wieder den ganzen Tag ab“, erklärt Hans Bost.

Viele Volksfeste im Saarland sind ausgestorben. Die Gründe sind vielfältig. Unter anderem, da es an motivierten Helfern fehlt. Für Hans Bost ist das unverständlich. „Ich bin ehrlich, mir macht diese Arbeit großen Spaß und ich freue mich richtig darauf mit unseren Vereinsmitgliedern zu helfen“, erzählt der Rentner, der Schreiner gelernt hat, danach aber bei der Eisenbahn arbeitete.

Im Kittelclub ist der 80-Jährige schon seit 62 Jahren. 50 Jahre lang war er Hauptkassierer. „Wir sind ein Verein mit sehr viel Nachwuchs und jungen Menschen. Darauf sind wir sehr stolz. Unsere Hauptaufgabe ist es, in jedem November den Hammel in Quierschied auszutanzen. Das ist eine weitere Tradition, die es in Quierschied schon ewig gibt“, sagt der 80-Jährige, der auf dem Quierschieder Wambefeschd in diesem Jahr nicht feiern konnte. Die Arbeit ging vor. „Ich bin hier vorne in der Hauptstraße aufgewachsen. Genau dort, wo jedes Jahr das Fest ist. Ich habe schon so viele Jahre das Fest erlebt und gefeiert. Ich kenne das doch alles in- und auswendig. Heute macht mir die Arbeit mehr Spaß. Und außerdem sind wir ja immer noch mittendrin im Fest“, weiß Hans Bost, bevor seine Frau ruft. Die Spülmaschine ist fertig. Das Geschirr muss wieder raus und für die hungrigen Gäste bereit gestellt werden.

Hans Bost packt sofort an, unterhält sich während dessen noch mit Festgästen und erzählt die ein oder andere Geschichte aus vergangenen Tagen des Wambefeschdes. Wie funktioniert das, dass man mit 80 Jahren noch so fit, beweglich und motiviert ist? „Bewegung, immer am Ball bleiben und nie aufhören. Ich mache heute immer noch Leichtathletik. Wir treffen uns zweimal pro Woche mit einer Gruppe von Rentnern zum Trainieren. Wir laufen heute zwar nicht mehr so viel wie früher, und machen viel mehr Gymnastik, aber wir machen etwas – und das ist wichtig“, sagt Bost. Und er schiebt nach: „Wir haben in Quierschied so ein intaktes Dorfleben und bei uns ist immer irgendetwas los. Langweilig wird einem bei uns nie.“

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