Seit 76 Jahren widmet man sich Haaren

Heusweiler. Nach nur achttägiger Renovierungszeit präsentiert sich kürzlich der Friseursalon Jochem in der Trierer Straße in Heusweiler ganz "frisch frisiert": "Zusammen mit meinem Sohn Stefan und noch einer Hilfe haben wir alles neu gemacht: den Boden, die Wände, die Decken, die Lampen und das Mobiliar", sagt Friseurmeister Gerd Jochem stolz

 Gerhard und Nina Jochem widmen sich den Haaren von Janina Altpeter. Foto: Andreas Engel

Gerhard und Nina Jochem widmen sich den Haaren von Janina Altpeter. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Nach nur achttägiger Renovierungszeit präsentiert sich kürzlich der Friseursalon Jochem in der Trierer Straße in Heusweiler ganz "frisch frisiert": "Zusammen mit meinem Sohn Stefan und noch einer Hilfe haben wir alles neu gemacht: den Boden, die Wände, die Decken, die Lampen und das Mobiliar", sagt Friseurmeister Gerd Jochem stolz. Sein Friseursalon ist der traditionsreichste in Heusweiler. 1933 wurde er von Hubert Jochem am Marktplatz eröffnet. Später zog man in die Trierer Straße um, dorthin, wo heute das Café Schmidt ist. 1955 stand der nächste Umzug an, man wechselte die Straßenseite und fand in einem mittlerweile abgerissenen Haus - dort steht jetzt das Pastor-Burger-Heim - ein neues Ziel, kehrte aber schon 1963 wieder auf die ursprüngliche Straßenseite ins Haus Nummer 33 zurück. "Zuvor war dort ein Geschäftshaus für Nähbedarf drin", erinnert sich Gerd Jochem, der das Geschäft 1975 von seinem Vater übernahm. Heute erinnert kaum mehr etwas an jene Zeit. "Wir haben mittlerweile vergrößert. Dort, wo heute der Damensalon ist, war damals noch ein Hausflur", erzählt Gerd Jochem. Geändert haben sich auch die Techniken und die Utensilien. "Früher gab es keine Folientechnik, es wurde noch nicht mit Strähnen und Farben gearbeitet. Heute gibt es keine Heißdauerwelle mehr - damals hatten die Leute ja richtige Stromkabel auf dem Kopf", so Gerd Jochem. Die Herren kamen zum Rasieren, die Kundschaft wollte ein Schwätzchen halten, und der Friseur war besser informiert als die Zeitung. Heute wird Gerd Jochem (58) von seiner Tochter Nina (26), ebenfalls Friseurmeisterin, im Geschäft unterstützt. "Wenn ich mal aufhöre, wird Nina den Salon in dritter Generation weiterführen", weiß Gerd Jochem. Und Nina Jochem soll auch den Zeitpunkt bestimmen: "Wenn sie mal sagt ,Vadda, geh nuff', dann höre ich auf", scherzt Gerd Jochem. "So weit ist es aber noch lange nicht", beruhigt Nina Jochem Vater und Kundschaft. dg

HintergrundDas Wort "Friseur" kommt vom französischen "friser" ("kräuseln"), doch wurde in Frankreich das Wort "Friseur" selbst kaum genutzt und ist inzwischen abgelöst von "coiffeur" (von "coiffer" - "die Haare ordnen", "frisieren".) red

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