Bauernaufstand in Heusweiler SPD senst Vertrauen der Bauern nieder

Heusweiler · Sozialdemokraten scheitern im Rat mit Antrag, der auf Gemeinde-Grund nur noch Biolandwirtschaft erlauben wollte.

 Alles Bio, oder was? Im hessischen Lorsch testen Claus Kropp (rechts), Leiter des Freilichtlabors Lauresham, und Gärtner Sebastian Diehl einen von einem Ochsen gezogenen Hakenpflug, wie er bei unseren Vorfahren zum Einsatz kam. Heute kommt auch die biologische Landwirtschaft nicht ohne Traktoren und große Maschinen aus. Ob er’s „biologisch“ versuchen will, entscheidet jeder Landwirt selbst. Dementsprechend verärgert waren die Heusweiler Landwirte über einen SPD-Antrag, dass die Gemeinde auf dem von ihr verpachteten Gelände nur noch Bio-Anbau oder Blumenwiesen zulassen solle.

Alles Bio, oder was? Im hessischen Lorsch testen Claus Kropp (rechts), Leiter des Freilichtlabors Lauresham, und Gärtner Sebastian Diehl einen von einem Ochsen gezogenen Hakenpflug, wie er bei unseren Vorfahren zum Einsatz kam. Heute kommt auch die biologische Landwirtschaft nicht ohne Traktoren und große Maschinen aus. Ob er’s „biologisch“ versuchen will, entscheidet jeder Landwirt selbst. Dementsprechend verärgert waren die Heusweiler Landwirte über einen SPD-Antrag, dass die Gemeinde auf dem von ihr verpachteten Gelände nur noch Bio-Anbau oder Blumenwiesen zulassen solle.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die SPD-Fraktion hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates die Landwirte aus Heusweiler verärgert. Es geht dabei um landwirtschaftliche Flächen im Besitz der Gemeinde, die an Bauern verpachtet sind. Dort, so der Antrag der SPD-Fraktion, solle künftig Biolandwirtschaft betrieben werden. Sollte keine Einigung mit den Pächtern erzielt werden, dann solle die Gemeinde auf diesen Flächen Blumenwiesen anpflanzen, sagte Peter Reimann (SPD). Die Vorteile, die eine Biolandwirtschaft aus Sicht der SPD mit sich bringen, seien nicht nur eine Schonung der Böden und Gewässer. Sie sei auch ein besseres Mittel, dem Bienensterben und der Erosion der Böden entgegenzuwirken und bringe Vorteile fürs Klima mit sich.

Rund 65 Hektar hat die Gemeinde an insgesamt 40 Landwirte und Einzelpersonen verpachtet. Viele von ihnen waren in die Gemeinderatssitzung gekommen. Die Obersalbacher Landwirtin Caroline Neu kritisierte als Sprecherin der Gruppe den Antrag sehr hart: „Die SPD hat 0,0 Prozent fachliche Ahnung“, so Caroline Neu. Die Landwirte seien enttäuscht, dass die SPD nicht zuerst das Gespräch mit ihnen gesucht habe. Den Antrag nannte Neu „blanken Populismus“. Er diskreditiere viele Landwirte der Gemeinde und treibe einen Keil zwischen jene, die schon Biolandwirtschaft betreiben und jene, die konventionelle Landwirtschaft betreiben.

Oliver Luksic (FDP) sagte, der Antrag erwecke den Anschein, dass es Landwirtschaft erster und zweiter Klasse gebe. „Es ist falsch, zu suggerieren, nur der Ökobauer sei der einzig Wahre“, so Luksic. Und Johannes Kiehl (CDU) ergänzte, dass Arbeitsplätze in der Landwirtschaft für die SPD wohl keine Bedeutung hätten. Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) betonte, dass die Gemeinde auf die Landwirte angewiesen sei. Die Gemeinde selbst wäre gar nicht in der Lage, 65 Hektar Agrarflächen selbst zu bewirtschaften oder Wildblumenwiesen anzulegen.

Der Gemeinderat lehnte den SPD-Antrag mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD ab. Die GLN und die GBH enthielten sich.

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