Rat votiert für „Wilhelm Heinrich“

Großrosseln · Großrosseler Kinder gehen künftig in die „Wilhelm-Heinrich-Grundschule“. So entschied der Gemeinderat mit großer Mehrheit und absolvierte dann ein weiteres umfangreiches Programm – auch mit Forderungen wegen Carling.

 Unter Leitung von Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD, im Vordergrund) ging das Votum zum Namen flott über die Bühne. Foto: Jenal

Unter Leitung von Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD, im Vordergrund) ging das Votum zum Namen flott über die Bühne. Foto: Jenal

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Die Grundschule Großrosseln heißt zukünftig "Wilhelm-Heinrich-Grundschule der Gemeinde Großrosseln mit Dependance St. Nikolaus" - in Erinnerung an Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken. Mit den Stimmen von SPD und CDU folgte der Gemeinderat am Donnerstagabend dem Vorschlag des Rosseler Ortsrates.

Die Linke votierte dagegen, sie sprach sich für den von der Schule favorisierten Namen "Pfiffikus" aus. Ein entsprechender Antrag wurde von den beiden anderen Fraktionen abgelehnt. Die Gemeindeverwaltung hatte sich für die Beibehaltung des Titels "Grundschule der Gemeinde Großrosseln mit Dependance St. Nikolaus" ausgesprochen.

Während der Sitzung in der Rosseltalhalle wurde nicht mehr über die verschiedenen Vorschläge diskutiert, nach der Wortmeldung der Linken folgte die Abstimmung. "Damit ist der Name der Grundschule festgelegt", verkündete Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) nach wenigen Minuten. Die Grundschüler, die bisher an zwei Standorten unterrichtet wurden, ziehen nach den Sommerferien in das Schulgebäude im Wilhelm-Heinrich-Weg um.

Standesamt nach Völklingen

Einstimmig sprachen sich die Fraktionen für eine Zusammenlegung der Standesämter von Großrosseln und Völklingen aus. Der Völklinger Stadtrat hat diesen Plänen bereits zugestimmt.

Die Fusion soll zum 1. Januar 2016 erfolgen. Standort des Standesamtes wird Völklingen. Dort müssen sich dann alle Heiratswilligen anmelden. "Die Eheschließung selbst kann entsprechend den Wünschen der Brautpaare in den einzelnen Kommunen vorgenommen werden", heißt es in der Sitzungsvorlage. Und im Bereich der Urkundenausstellung soll zum Erhalt der Bürgernähe eine Anlaufstelle in Großrosseln eingerichtet werden.

Einig sind sich die Nachbarkommunen auch mit Blick auf die Chemieplattform Carling. In einer Resolution haben sich die Rosseler Ratsmitglieder der Forderung ihrer Völklinger Kollegen nach einer Verlängerung der Einwendungsfrist gegen den geplanten Bau einer Produktionsanlage von C-4-Harzen angeschlossen. Neuer Termin soll der 15. September sein. Zudem müssten weitere wichtige Unterlagen, insbesondere die Risikoanalyse, in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt werden.

Aussagen zur Wasserbelastung der Merle, so eine weitere Forderung, sollten präzisiert werden. Für den Fall der Ablehnung einer Fristverlängerung wird der Bürgermeister aufgefordert, bis spätestens 29. Juli Einwendungen in dem Genehmigungsverfahren zu erheben. Hier sollten dann die Bedenken einfließen, die kürzlich bei der Bürgerversammlung in der Rosseltalhalle vorgetragen wurden.

Flüchtlinge bereiten Sorgen

Außerdem will der Rat, dass es der Öffentlichkeit ermöglicht wird, die Antragsunterlagen des Unternehmens auch im Rosseler Rathaus einzusehen. "Großrosseln ist aus unserer Sicht nicht ausreichend eingebunden", sagte Dreistadt.

Probleme bereitet der Kommune auch die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge . Es wird dringend Wohnraum gesucht. Derzeit leben in Großrosseln etwa 15 Asylsuchende. Gegen Ende der Sitzung verkündete Dreistadt noch eine gute Nachricht: Der Haushalt ist von Saarbrücken genehmigt.

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