Ein Musterbeispiel für gelebte Nächstenliebe

Friedrichsthal. Annemarie Alexander, Inge Bonnaire, Monika Bonner und Ursula Burkhard haben alles im Griff. Jeder Handgriff der vier Frauen sitzt. Sie arbeiten Hand in Hand. Jede weiß ganz genau, was zu tun ist. Sie sind ein eingespieltes Team. Alle vier Wochen dienstags ist die Küche im katholischen Vereinshaus in Friedrichsthal ihr Reich

Friedrichsthal. Annemarie Alexander, Inge Bonnaire, Monika Bonner und Ursula Burkhard haben alles im Griff. Jeder Handgriff der vier Frauen sitzt. Sie arbeiten Hand in Hand. Jede weiß ganz genau, was zu tun ist. Sie sind ein eingespieltes Team.Alle vier Wochen dienstags ist die Küche im katholischen Vereinshaus in Friedrichsthal ihr Reich. Dann kochen die Frauen ab zehn Uhr, stellen ein warmes Mittagessen für 50 Personen zusammen. Sie machen das ehrenamtlich. "Seit Anfang des Jahres haben wir einen Mittagstisch eingerichtet, für Menschen aus unserer Stadt, denen es nicht so gut geht", erklärt Hedwig Donnevert, die Vorsitzende des Caritas-Ausschusses. Sie sagt: "Caritative Arbeit ist eine der wichtigsten Aufgaben einer christlichen Gemeinde. Die Aktion Mittagstisch ist nur ein Baustein von vielen, mit denen wir versuchen, dieser Verantwortung gerecht zu werden."

Vier Kochteams gibt es. Es sind 16 Personen: 15 Frauen und ein Mann. Neben Annemarie Alexander, Inge Bonnaire, Monika Bonner und Ursula Burkhard sind das Walter Staub, Monika Müller, Agnes Enderlein, Maria Dietrich, Christel Blandfort, Thea Moses, Hilde Keller, Wilma Petry, Marliese Brück, Elke Müller, Brigitte Flachsland und Inge Franzen. Hedwig Donnevert koordiniert das Ganze, wird unterstützt von Siegrid Lang.

"Ich koche gerne, komme unter Leute. Ich habe Spaß bei der Sache und kann anderen Menschen dabei noch helfen." Mit diesen Worten beschreibt die 69-jährige Ursula Burkhard ihre Motivation, bei der Aktion mitzumachen.

Mittlerweile, so berichtet Hedwig Donnevert, komme ein fester Stamm von Frauen mit Kindern und älteren Menschen regelmäßig zum Mittagstisch. Einige würden auch noch Essen mit nach Hause zu Familienangehörigen nehmen. Nach Angaben der Vorsitzenden des Caritas-Ausschusses wird das Essen fast ausschließlich mit Spenden einheimischer Geschäfte finanziert. Kinder müssen für den Mittagstisch nichts zahlen; Erwachsene, wenn möglich, einen Euro.

"Auch in unserer Gemeinde gibt es Menschen, die oft nicht wissen, wovon sie am Mittag satt werden können", sagt Pastor Hans-Kurt Trapp. Auch würden immer mehr Menschen an der Pfarrhaustür nach Lebensmitteln fragen. Froh ist der Pastor, dass sich spontan viele Angehörigen der Pfarrgemeinde bereit erklärt haben, sich bei der Aktion ehrenamtlich zu engagieren. Toll sei auch die großartige Unterstützung von Geschäftsleuten aus Friedrichsthal und Bildstock. Trapp: "Ein solches Engagement ist gelebte Nächstenliebe."

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