Badesaison in Friedrichsthal Der Freibad-Spaß beginnt Ende Mai

Friedrichsthal · In der Geschichte des Friedrichsthaler Freibades gab es gute und schlechte Zeiten. Der Stadtrat hat sich jedoch regelmäßig für den Erhalt eingesetzt. Denn der soziale Aspekt ist sehr wichtig. Das Freibad ist vor allem bei Familien beliebt.

Trotz steigender Energiekosten hat die Stadt Friedrichsthal die Freibad-Eintrittspreise nicht erhöht.

Trotz steigender Energiekosten hat die Stadt Friedrichsthal die Freibad-Eintrittspreise nicht erhöht.

Foto: Stadt Friedrichsthal

Harald Großjean ist seit dreißig Jahren bei der Stadt Friedrichsthal beschäftigt und seit gut 25 Jahren für die Belange der Bäder zuständig. Das ständige Auf und Ab und die Diskussionen rund um die Frage, wie weit es für eine finanziell angeschlagene Kommune noch zu verantworten ist, sich den Luxus eines öffentlichen Bades zu leisten, ist für ihn nicht neu. „1993 gab es einen negativen Höhepunkt“, blickt Großjean zurück. „Das Freibad stand kurz vor dem Aus, obwohl es zu jener Zeit gut besucht war und für viele Friedrichsthaler, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ein begehrter und attraktiver Ort war.“

Das im Juli 1937 eröffnete Bad war Anfang 1990 in technischer Hinsicht in die Jahre gekommen. Das Gesundheitsamt hatte an einigen Stellen eine unzureichende Umwälzung des Wassers bemängelt und forderte bauliche Konsequenzen. Es gab nur zwei Optionen: eine finanzierbare Sanierung oder die Schließung.

Die Stadt entschied sich für die erste Variante und begründete das mit der Ansicht, dass „das Freibad mit einem Durchschnitt von 13 000 zahlenden Badegästen die am höchsten frequentierte Freizeiteinrichtung“ in der Stadt seit. Die Gründung des Fördervereins der Bäder der Stadt Friedrichsthal 1995, ein Erbbaurechtsvertrag mit dem Schwimmverein mit der Übertragung einer Teilfläche zum Bau eines Bewirtungsgebäudes und eine Spende einer ortsansässigen Unternehmerfamilie retteten das Friedrichsthaler Bad.

Bis zum Jahr 2000 war die Anlage, wie sie sich heute präsentiert, fertig. „Die Highlights sind natürlich das Sprungbecken und die 50-Meter lange Wasserrutsche“, sagt Harald Großjean. „Für die neue Badesaison ist alles vorbereitet, das Bad ist in einem sehr guten Zustand.“ Die Preise wurden in diesem Jahr übrigens nicht erhöht. Erwachsene zahlen für ein Tagesticket weiterhin 4,40 Euro, Kinder ab dem vierten Lebensjahr 2,20 Euro. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene und ein Kind ist für 8 Euro zu haben. Für jedes weitere Kind kommen 50 Cent dazu. Darüber hinaus gibt es eine Reihe ermäßigter Tarife, etwa für Schüler und Studenten und körperlich beeinträchtigte Menschen.

Im vergangenen Jahr besuchten rund 30 000 Badegäste das Friedrichsthaler Freibad. Besonders beliebt ist die Anlage bei Eltern mit Kleinkindern. „Der große Vorteil der Anlage ist, dass die Becken von überall aus gut einzusehen sind“, meint Harald Großjean. „Die Eltern haben ihre Kinder immer im Blick. Das ist natürlich beruhigend.“ Überhaupt geht es ruhig und eher familiär zu im Friedrichsthaler Bad. Dafür sorgt nicht zuletzt der besonnene Schwimmmeister Sascha Baumert, der bei Bedarf auch schon mal einschreitet und an die Regeln des guten sozialen Miteinanders erinnert.

Alle Verantwortlichen in Friedrichsthal sind sich einig, dass trotz weiter steigender Kosten das Friedrichsthaler Freibad erhalten werden muss. „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, den Bürgern ein Bad vorzuhalten“, meint nicht nur Jürgen Trenz, der Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Stadtrat. Für viele Kinder sei schließlich ein öffentliches Schwimmbad oft die einzige Möglichkeit, das Schwimmen überhaupt noch zu erlernen. Um dies weiterhin zu ermöglichen, nimmt die Stadt Friedrichsthal jedes Jahr ein Defizit in Kauf.

Das Trio aus Stadt, Schwimm- und Förderverein sorgt dessen ungeachtet für ein breites Angebot. Auch in diesem Jahr stehen wieder interessante Veranstaltungen an. So können am 17. Juni beim Freibadfest die Bürger wieder an der beliebten „Rutschmeisterschaft“ und an der Stadtschwimmmeisterschaft teilnehmen. Ab 18 Uhr findet außerdem ein Regionalliga-Meisterschaftsspiel der Wasserballer des Schwimmvereins Friedrichsthal gegen Ludwigshafen statt. Seit Januar gibt es übrigens eine neue Pächterin in der Cafeteria. Ute Margardt und Jürgen Bobinger bieten dort den Gästen weitaus mehr als nur die typischen Schwimmbad-Pommes.

Alle Infos zum Friedrichsthaler Freibad gibt’s im Internet unter https://www.stadtbad-friedrichsthal.de/

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