Scala-Fahnen auf Halbmast?

Dudweiler. Noch gibt es eine Internetseite. Unter www.dudweiler-scala.de kann man sich über das ehrgeizige Kulturprojekt in Dudweiler informieren. Da steht beispielsweise unter "aktuell", dass die Grünen im Stadtrat den Verein "Dudweiler Scala" für sein Engagement im Stadtteil ausgezeichnet haben

Dudweiler. Noch gibt es eine Internetseite. Unter www.dudweiler-scala.de kann man sich über das ehrgeizige Kulturprojekt in Dudweiler informieren. Da steht beispielsweise unter "aktuell", dass die Grünen im Stadtrat den Verein "Dudweiler Scala" für sein Engagement im Stadtteil ausgezeichnet haben. Das ist schon ein paar Monate her, nämlich Anfang 2010 - und beim Weiterklicken stößt man nur auf Veranstaltungen aus dem Vorjahr. Auch die Fotos und Pläne von Brennersch' Haus, das der Verein gerne zu einen Ort der Kultur machen will, stammen allesamt aus dem Jahr 2008. Es scheint, als ob sich seit langem in Sachen Dudweiler "Scala" nichts mehr bewegt hat. Stillstand? Oder sind die schönen Träume gar geplatzt? Nachdem 2007 die Idee scheiterte, im ehemaligen Scala-Kino im Herzen von Dudweiler eine Kulturstätte zu etablieren, wollte es der Zufall, dass just zu diesem Zeitpunkt Scala-Mitglied Lothar Ringle (Foto: Barbian) die ehemalige Sinalco-Fabrik kaufte und als das neues Kulturzentrum für Dudweiler ins Gespräch brachte. Die Scala-Leute waren Feuer und Flamme. Sie schmiedeten Pläne, zeichneten Umbaupläne, kalkulierten Einnahmen aus zukünftigen Veranstaltungen. Der Traum von einem Haus für die Kultur in Dudweiler, den Ringle und der Verein gemeinsam träumten, schien in greifbare Nähe zu rücken. Dass diese Ideen und Pläne damals schon in die Öffentlichkeit gelangten, bedauert Lothar Ringle. "Damit wurde eine Erwartung aufgebaut, die wir letzten Endes wohl nicht erfüllen können," erklärt Ringle. Gut und gerne 800 000 Euro müsse er in das Gebäude noch investieren. Doch für Zinsen und Tilgung gibt es keine Gegenfinanzierung: Denn bisher sei es nicht gelungen, Nutzer zu finden, die durch ihre Miete verlässlich Geld in die Kasse spülen, damit wenigstens die Zinslast gedeckt ist. Und aus seinen privaten Einkünften könne er das Projekt keinesfalls stemmen. "Ich habe viele Klinken geputzt, aber scheinbar gibt es keine Interessenten für das Gebäude," meint Ringle. Bleibt also die Frage, ob sich nicht doch noch ein privater oder öffentlicher Nutzer finden lässt, der eine solide Gegenfinanzierung gewährleisten kann. Wenn ja, dann könnte der Scala-Verein durchaus in einem Teil des Gebäudes sein Kulturprogramm umsetzen. Wenn nicht, dann stehen für die Dudweiler "Scala" die Fahnen auf Halbmast. Am 10. November werden die Vereinsmitglieder darüber befinden müssen, ob man weiter in der Warteschleife bleibt oder den schönen Traum beerdigt.www.dudweiler-scala.de

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