Dünner Besuch bei Kino im Freibad

Dudweiler. Stell dir vor, es ist Open-Air-Kino im Dudweiler Freibad - und kaum einer kommt. Es sollte ein Höhepunkt der Dudweiler Freibadsaison werden. Am Samstagabend war alles gerichtet. Jörg Steffen Balzert und sein Team vom Musik-Media-Service hatten eine drei mal vier Meter große Leinwand aufgebaut, die zwei Projektoren eingerichtet und die Lautsprecher aufgebaut

Dudweiler. Stell dir vor, es ist Open-Air-Kino im Dudweiler Freibad - und kaum einer kommt. Es sollte ein Höhepunkt der Dudweiler Freibadsaison werden. Am Samstagabend war alles gerichtet. Jörg Steffen Balzert und sein Team vom Musik-Media-Service hatten eine drei mal vier Meter große Leinwand aufgebaut, die zwei Projektoren eingerichtet und die Lautsprecher aufgebaut. Das Wetter passte auch. Um 21 Uhr zeigte das Thermometer noch 22 Grad. Die dunklen Wolken über Dudweiler hielten sich zurück, ließen nur ein paar Tropfen raus. Vier Filme zur AuswahlDas Freibad hatte sich in einen riesigen Kinosaal unter freiem Himmel verwandelt. Doch nur 40 Besucher wollten an dem Spektakel teilnehmen. Dabei standen vier interessante Filme zur Auswahl: unter anderem "Hangover" und "Der Womanizer". Einer der 40 Kinobesucher war Roland Stephan. Er gehört dem Vorstand des Fördervereins Dudweiler Bäder an. Er war mit seiner Frau zu dem Ereignis gekommen. "Es ist einfach nur schade", kommentierte er die spärliche Besucherzahl. Dabei sei das Dudweiler Freibad mit seinen großen Sitzstufen entlang des Schwimmerbeckens geradezu ideal für ein solches "Aqua-Kino". Den Schuldigen hatte er, wie übrigens auch die anderen Besucher, schnell ausfindig gemacht: die Bäderbetriebs-Gesellschaft Saarbrücken (BBS). "Es gab so gut wie keine Werbung für die Veranstaltung", schimpfte Stephan. Im Freibad und in Dudweiler habe es kein einziges Plakat gegeben. Nur in einem SZ-Bericht sei auf das Open-Air-Kino hingewiesen worden. Die Mitarbeiter des Bades hätten in eigener Regie Hinweisschilder geschrieben und an der Kasse aufgehängt, erklärte Roland Stephan und stellte klar. "Das war eine miserable Werbung für eine an sich tolle Veranstaltung." Auf den Termin hätte die BBS auch viel früher hinweisen müssen. Stephan weiter: "Hätte die Gesellschaft uns Plakate zur Verfügung gestellt, wir vom Förderverein hätten sie überall in Dudweiler und Umgebung aufgehängt." Alle hatten Decken dabeiDann wäre die Resonanz auf jeden Fall wesentlich größer gewesen. Und Stephan versprach: "Gibt es auch im nächsten Jahr wieder ein Open-Air-Kino im Freibad, dann ist der Förderverein bereit, das Ganze in die Hand zu nehmen." Wie auch immer: Die 40 Besucher, die am Samstag zu später Stunde ins Dudweiler Freibad gekommen waren, entschieden sich für den Film "Hangover". Sie hatten ihren Spaß mit der turbulenten amerikanischen Komödie. Alle hatten sich Decken mitgebracht und machten es sich auf den Sitzstufen gemütlich. "Es hat Freude gemacht, unter freiem Himmel einen Film zu schauen", meinten die 15-jährige Lisa und ihre Freundin Caroline (14). "Es war eine besondere Atmosphäre." Um 23.15 Uhr war der Spuk vorbei, Jörg Steffen Balzert und sein Team bauten wieder alles ab.

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