Feiern und löschen Abschiedsgeschenk: Einsatzleitung bei einer Großübung

Dudweiler · Oberbrandmeister Ingo Bender geht nach 44 Jahren im aktiven Dienst in die Altersabteilung. Das Feuerwehrfest ist wieder ein Besuchermagnet.

 Die Wehren üben auf dem Gelände der Fa. Röhlinger.

Die Wehren üben auf dem Gelände der Fa. Röhlinger.

Foto: Thomas Seeber

„Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt Ingo Bender. Der Oberbrandmeister des Löschbezirks Dudweiler-Mitte hat am Sonntagmorgen gerade seine letzte Amtshandlung hinter sich gebracht und geht nach 44 Jahren aktivem Dienst bei den Kameraden nun in die Altersabteilung. Somit fährt er ab jetzt nicht mehr mit zu Einsätzen. Um ihn gebührend zu verabschieden, durfte er jedoch noch eine Großübung organisieren und dabei als Einsatzleiter fungieren. Die Übung sei „fantastisch gelaufen“, so Bender.

Dabei wurde angenommen, dass es bei Schweißarbeiten bei der Firma Röhlinger zu einem Vollbrand kam. So sehen die rund 200 Besucher hektisches Treiben, ausgerollte Schläuche und Kameraden befreundeter Wehren aus Scheidt, Güdingen, St. Johann, Altenwald, Neuweiler und Gersweiler. Kurz grüßt man den Einsatzleiter militärisch, ein Gruppenführer ruft seinen Männern „Absitzen!“ zu – und dann heißt es „Wasser marsch“. Von allen Seiten wird das Gebäude mit dem helfenden Nass bespritzt. Dank des warmen Wetters bildet sich einmal sogar ein kleiner Regenbogen. Nach rund 15 Minuten sind der angenommene Brand unter Kontrolle und das Spektakel auch schon wieder vorbei. „Wir wollen die Leute an einem Sonntagmorgen ja nicht zu viel beanspruchen“, sagt Ingo Bender mit einem Augenzwinkern.

Dabei ist das gar nicht so scherzhaft gemeint, erklärt Löschbezirksführer Torsten Ludwig. Denn mit 207 Einsätzen bis jetzt in diesem Jahr hätten seine Mannen also im Grunde jeden Tag einen Einsatz gehabt. Als es bei den Starkregen vor wenigen Monaten bei Scheidt/Schafbrücke zu Überschwemmungen kam, war man einmal sogar fast 24 Stunden im Einsatz. Auch bei den Überschwemmungen in Kleinblittersdorf habe man geholfen.

Nichtsdestotrotz sei man sowohl mit dieser Übung als auch mit derjenigen einen Tag früher zufrieden. Dabei wurde ein Brand während Dachdeckerarbeiten im Gebäude Fischbachstraße 5 angenommen. Wehren aus Saarbrücken, Friedrichsthal, Sulzbach und Quierschied halfen dabei, die Arbeiter zu retten und die Ausbreitung des Brandes einzudämmen. Dass bei den Übungen so viele Besucher gekommen seien, zeige, dass die Bevölkerung die geleistete Arbeit zu schätzen wisse, so Ludwig.

Zudem sei bereits am Samstagabend das Feuerwehrheim beinahe aus allen Nähten geplatzt. Bis zu 800 Besucher und Freunde der Wehr hätten sich eingefunden, um dem Auftritt der Partyband „LangerMütze“ zu lauschen.

Regen Zulauf erfuhren auch die drei Übungsstationen der 29 Mitglieder starken Jugendwehr. Dort konnten die jungen Besucher mit dem Schlauch unter anderem Zielübungen meistern. Sicherlich habe auch das Wetter seinen Teil dazu beigetragen, dass so viele Leute anwesend sind. „Die Sonnenstunden bei unseren Festen sind garantiert“, sagt der stellvertretende Löschbezirksführer Florian Bender lachend.

Gut lachen hatten auch einige Geehrte. Neben dem bereits erwähnten Abschied von Ingo Bender in die Altersabteilung wurden Brandmeister Jochen Heib und Hauptbrandmeister Achim Blank für ihre jeweils 40-jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Sogar stolze 70 Jahre dabei ist Hauptbrandmeister a.D. Erwin Paul. Bernd Becker, Präsident des saarländischen Feuerwehrverbandes und Ehrenlandesbrandinspekteur, ehrte sowohl ihn als auch im Anschluss Thomas Quint. Der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes für den Regionalverband erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

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