Saarbrücken Die ehemalige Kulturfabrik wird zum Selfie-Museum

Saarbrücken · Fotoaufnahmen mit dem Handy zeigen nicht selten den Handybesitzer selbst. Für spektakuläre „Selfies“ reisen junge Menschen zu den fotogenen Hotspots, lichten sich an Sehenswürdigkeiten oder mit Promis ab.

  Die „Fancy Pop-Up Gallery“ in der ehemaligen Kulturfabrik

Die „Fancy Pop-Up Gallery“ in der ehemaligen Kulturfabrik

Foto: BeckerBredel

Dann schickt man diese Bilder an Freunde, stellt sie öffentlich in soziale Netzwerke und wartet auf bewundernde „Likes“ des Publikums. Eine Geschäftsidee dazu sind Selfie-Museen. Hier werden kleine Kulissen vorgehalten, die poppig, schrill oder extravagant sind und in denen man sich an einem Tag in zig verschiedenen Variationen ablichten kann. Bald gibt es so eine Location auch in Saarbrücken.  Derzeit wird in der Kulturfabrik in der Dudweiler Landstraße die Fancy Pop-Up Gallery aufgebaut.  Sobald der Lockdown beendet ist, will Organisator Ries loslegen. Nachtleben-Erfahrung hat der ehemalige Diskothekenbetreiber reichlich, er kennt die jungen Leute und die Wünsche seiner Zielgruppe.  „Sobald der Lockdown aufgehoben ist wollen wir eröffnen“, sagt er und rechnet mit großem Zuspruch. In dem Selfie-Museum gibt es über 30 verschiedene, bunte Locations vor denen man nach Herzenslust Selfies machen kann. Man kann in einem Flugzeug Platz nehmen, sich in einen Eisblock einfrieren, optische Täuschungen umsetzen, Glanz und Glitter-Kulissen nutzen oder mit Star Wars Helden und Stapeln von Euroscheinen abgefahrene Bilder machen.

Doch auch wenn es „nur“ Selfies sind, will Walter Ries, dass die Besucher mit dem Ergebnis zufrieden sind. „Ich habe mit vielen Influencern Kontakt, die eingewilligt haben, hier ein bisschen auszuhelfen. Die laufen dann rum und geben den Besuchern Tipps und Anregungen für schöne Fotos. Ich will nicht, dass am Ende jemand zu Hause sitzt und unzufrieden ist und nicht die Bilder bekommen hat, die er wollte.“ Die einzelnen Fotolocations sind dank vieler zur Verfügung stehender Accessoires sehr wandelbar. Auch das Licht ist professionell, Profifotografen haben beraten. „Wir planen auch für einzelne Anlässe wie Silvester, Weihnachten oder Halloween die Fotohintergründe themenbezogen umzuwandeln.

Dann kann man schon vorher kommen um seine „Happy New Year Bilder“ zu machen und die kann man dann an Silvester posten“ Im Moment gibt es schon Tickets zu kaufen, doch einen festen Termin kann man noch nicht buchen. „Auch ganz abgesehen von Corona, ist es so geplant, dass immer nur 30 Personen gleichzeitig rein dürfen und die Zeit ist auf zwei Stunden beschränkt. Man muss im Internet also ein genaues Zeitfenster buchen.“ Der Kunde soll sich nicht um die Kulissen prügeln müssen, er soll Zeit haben, seine Kreativität auszuleben.

Karten gibt es ab 24 Euro für Kinder bis 14 Jahren und 29 Euro für Erwachsene. Jedoch gibt es auch ein Cliquenticket, bei dem man vier Karten bekommt und nur drei bezahlt. Es soll auch möglich sein das Museum für besondere Anlässe wie zum Beispiel Junggesellenabschiede oder Geburtstage zu buchen. „Wir planen, dass man zu der Location auch einen professionellen Fotografen für solche Anlässe buchen kann.“  Ein Diner und eine Bar, die auch als Fotolocation gedacht sind, sind außerdem voll funktionstüchtig. „Wenn man rein kommt kann man tolle Fotos machen aber man kann sich auch einfach hinsetzen uns was essen. Es gibt zum Beispiel Burger und Chicken Wings, es gibt aber auch Vegane Optionen. Dazu gibt es Bio Getränke.“ Ein großes Anliegen von Walter Ries ist es, junge Menschen ins Saarland zu locken. „Ich will mit dem Selfie-Museum den Tourismus ein bisschen ankurbeln. Ich glaube nicht, dass wegen dem Museum irgendwer mehrere Tage in Saarland kommt, aber vielleicht setzt sich der ein oder andere Mal in den Zug und kommt einen Tag lang nach Saarbrücken. Ein Selfie-Museum gibt es ja schließlich nicht überall.“

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