Timo Roemer, Meister für Anlagenbau aus Saarbrücken „Man kann täglich zeigen was man kann“

Saarbrücken · Timo Roemer (23) war schon Saarlandmeister und deutscher Vizemeister. Was macht der Saarbrücker Meister für Anlagentechnik heute?

 Timo Roemer an seinem Arbeitsplatz im Betrieb. Der Meister für Anlagentechnik hat zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben. Hier plant er gerade ein neues Haus mit. Auch auf Baustellen ist er gefragt.

Timo Roemer an seinem Arbeitsplatz im Betrieb. Der Meister für Anlagentechnik hat zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben. Hier plant er gerade ein neues Haus mit. Auch auf Baustellen ist er gefragt.

Foto: Oliver Dietze

Die Leidenschaft für seinen Beruf merkt man ihm sofort an. Timo Roemer (23) aus Saarbrücken sitzt an seinem PC und öffnet eine Bauzeichnung. Er arbeitet bei der Norbert Falk Heizungs-, Sanitär- und Elektro-Technik GmbH in Saarbrücken, ist dort als Meister angestellt. Als Auszubildender begonnen, ist er dem Betrieb bis heute treu geblieben, weil sich für ihn immer wieder neue Herausforderungen geboten haben. Die braucht Timo Roemer.

Gerade plant er am Computer ein neues Haus mit. Seine Aufgabe besteht darin, für die optimale Wärmeversorgung in dem neuen Gebäude zu sorgen. Eine äußerst anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit, denn alles muss zusammenpassen, gleichzeitig dürfen die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Roemer wird später auch in die Montage vor Ort eingebunden sein. Zugleich kümmert er sich darum, neue Aufträge an Land zu ziehen, denn der mittelständische Betrieb mit inzwischen 70 Mitarbeitern erledigt Aufträge in ganz Deutschland, vorrangig im süddeutschen Raum.

Es sind gerade die schwierigen Herausforderungen, die den jungen Anlagen-Mechaniker Meister für Sanitär, Heizung und Klimatechnik faszinieren. Etwa, wenn es darum geht, Kunden schonend beizubringen, dass die eigenen Vorstellungen und die Realisierbarkeit von Ideen spätestens bei den zu erwartenden Preisen nicht immer zusammenpassen. Bisher habe er fast immer eine Lösung gefunden, erzählt Roemer, zu dessen Gaben auch die professionelle Gelassenheit gehört.

Ihn scheint wirklich so schnell nichts aus der Ruhe zu bringen, denn schon sein bisheriger, ungewöhnlicher Lebensweg hat ihm viel Zähigkeit, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz abverlangt. Wer wird schon zugleich Landesbester, deutscher Vizemeister und macht dann auch noch den Meister in seinem Beruf? Was treibt Timo Roemer an? „Neugier und die Möglichkeit, jeden Tag zu zeigen, was man kann.“ Doch das alleine erklärt auch nicht den Erfolg auf dem langen Weg vom Auszubildenden bis zum Meister mit Auszeichnung. „Man muss sich klare Ziele setzen, sie immer wieder vor Augen haben, sich den ständigen Willen zum Lernen bewahren, auch auf vielerlei Verlockungen der Freizeit verzichten können, wenn andere lieber etwas unternehmen oder einfach mal abhängen“, sagt Roemer. Eine starke Stütze sieht er in Freunden, die zu einem halten, das Ganze mittragen, einen zwischendurch wieder aufrichten, wenn man mal selbst einen Durchhänger hat. Oder dann auch mal zum richtigen Zeitpunkt für Ablenkung sorgen.

Timo Roemer hat schon in der Kindheit einen gesunden Ehrgeiz entwickelt. Er erzählt vom Papa eines Freundes mit seiner Schreinerei. Ehrensache, dass die Kinder ausprobieren wollten, was man aus Materialien so basteln kann. Roemer ist ehrgeizig, aber kein Eigenbrödler. Seit 14 Jahren engagiert sich der Saarbrücker im Technischen Hilfswerk (THW) der Landeshauptstadt. „Freiwillige Feuerwehr oder auch THW: sowas wollte ich schon immer machen.“ Auch hier mit klarer Motivation: „Ich helfe anderen gerne. Das THW ist für mich wie eine kleine Familie. Außerdem hat man die Möglichkeit, immer mal wieder auch Lehrgänge zu machen.“ Jeden Tag sehen zu können, was man mit realisiert hat, darin sieht Roemer den großen Vorzug des Handwerks: dessen Vielseitigkeit generell. Auch werde von Anfang an gut gezahlt. Was kommt als Nächstes? Den Betrieb wechseln oder sich selbstständig machen möchte er nicht. „Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima und verstehen uns untereinander. Das alles ist mir wichtig.“

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