Halbjahresbericht China macht Villeroy & Boch Probleme

Mettlach · Die Geschäfte beim Keramikhersteller Villeroy & Boch (V&B) laufen schlechter als erwartet. Das Mettlacher Unternehmen musste seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) nach unten korrigieren (wir berichteten).

 Die Produkte des Keramikherstellers sind international beliebt. Damit ist der Konzern aber auch abhängig vom Weltmarkt.

Die Produkte des Keramikherstellers sind international beliebt. Damit ist der Konzern aber auch abhängig vom Weltmarkt.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Wie das Unternehmen nun in seinem Halbjahresbericht preisgibt, ist der chinesische Markt ein Grund für die schlechteren Absatzzahlen im ersten Halbjahr. Insbesondere im Bereich Bad & Wellness ist das Land der Mitte ein wichtiger Absatzmarkt für den Keramikhersteller aus Mettlach. Dort schwächelt die Konjunktur zurzeit aufgrund des Handelskriegs mit den USA. Die chinesischen Kunden zögern bei der Umsetzung geplanter Wohnungsbauprojekte.

Das bekommt V&B zu spüren. Der Unternehmensbereich Bad & Wellness erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 271,6 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 303,1 Millionen. Allein in China ging der Umsatz um 5,9 Millionen zurück. Allerdings zeigt sich V&B unter anderem aufgrund eines seit Jahresbeginn um 8,2 Prozent gestiegenen Auftragsbestandes und der Umsetzung der fürs erste Halbjahr erwarteten Projekte in China zuversichtlich, die Umsatzsituation im zweiten Halbjahr zu verbessern.

Positiv äußert sich das Unternehmen über den Bereich Tischkultur. Dort sei im ersten Halbjahr ein Umsatz in Höhe von 120,1 Millionen erzielt worden, was den Vorjahreswert um 4,4 Prozent übertreffe. Hier war laut V&B-Mitteilung Deutschland mit einem Plus von 12,9 Prozent als größter Absatzmarkt für das Wachstum verantwortlich. Ebenso positiv bewertet das Unternehmen den seit Februar verhandelten Verkauf der ehemaligen Werksimmobilie in Luxemburg. Den Abschluss der Vertragsverhandlungen erwartet der Keramikhersteller für die zweite Jahreshälfte und rechnet mit einem „Ertrag im hohen zweistelligen Millionenbereich“.

In die Zukunft blickt der Villeroy-&-Boch-Vorstand eher verhalten. Gründe dafür sind eine mögliche Zuspitzung im Handelskonflikt zwischen China und den USA und Unsicherheiten rund um den Brexit. Für das Gesamtjahr rechnet V&B deshalb mit einem Konzernumsatz von 825 bis 850 Millionen und einem Ebit von 48 bis 52 Millionen Euro.

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