Köln/Saarlouis Ford hat offenbar Staatshilfen beantragt

Köln/Saarlouis · Der amerikanische Autokonzern sucht in Deutschland die Unterstützung des Staates. Zugleich kündigt Ford eine weitere Kürzung der Produktion in Europa an.

 Greift das Saarland Ford mit einer Bürgschaft in Höhe von 60 Millionen Euro unter die Arme?

Greift das Saarland Ford mit einer Bürgschaft in Höhe von 60 Millionen Euro unter die Arme?

Foto: dpa/Oliver Berg

Der US-Autobauer Ford hat dem Handelsblatt zufolge in Deutschland staatliche Hilfen beantragt. Demnach soll es um eine Bürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro gehen. Den größten Teil soll der Bund tragen, einen kleineren Teil die Bundesländer mit Ford-Standorten, also das Saarland und Nordrhein-Westfalen. Nach SR-Angaben soll der Saarland-Anteil knapp 60 Millionen Euro betragen. Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) bestätigte, dass der Autokonzern auf die Bundesregierung und die Länder zugekommen sei. Zu Bürgschaften sagte sie nichts. Es sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Die Gespräche hätten das „Ziel, Arbeitsplätze zu sichern“, so Rehlinger. Ford teilte dazu mit: „Grundsätzlich fällt es unter unser normales Geschäft, mit Finanzierungsinstituten und anderen Partnern im ständigen Austausch zu stehen.“

Indes stimmte Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann im Handelsblatt auf eine deutliche Kürzung der Produktion in Europa von derzeit 1,4 Millionen Fahrzeugen jährlich ein. Auslöser seien die verschärften Klimaziele der EU. „Wir haben vier Werke in Europa, von denen jedes 400 000 Autos jährlich bauen könnte. In einem zukünftigen Szenario dürfte das nicht mehr möglich sein“, sagte er. Zur Zukunft des Standorts Saarlouis mit seinen rund 5000 Mitarbeitern äußerte er sich nicht. Betriebsratschef Markus Thal erneuerte seine Forderung nach Klarheit in der Frage, wie die Zukunft des Saarlouiser Werks nach 2024 aussieht, wenn die Fertigung des Focus ausläuft.

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