Kampagne „Großes entsteht immer im Kleinen“ Wirtschaft will nicht mehr für Saar-Werbung zahlen

Saarbrücken · Die Kampagne „Großes entsteht immer im Kleinen“ muss ohne 620 000 Euro jährlich von der IHK planen.

  IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen nennt Geldsorgen der Kammer als Grund.

IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen nennt Geldsorgen der Kammer als Grund.

Foto: IHK Saarland/BeckerBredel

Die saarländische Wirtschaft zieht sich aus der Finanzierung der Saarland-Werbung zurück. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) hat am Donnerstagabend beschlossen, die jeweils 620 000 Euro für die kommenden zwei Jahre für das Saarland-Marketing nicht mehr zu überweisen. Damit ist nur noch der Landesanteil von einer Million Euro gesichert. Die mit Geldsorgen kämpfende IHK will die eingesparten 1,24 Millionen Euro dafür einsetzen, „ihre Finanzen zu stabilisieren“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen auf Anfrage.

Die Kampagne, die optisch von dem Slogan „Großes entsteht immer im Kleinen“ und einer aus bunten Punkten zusammengesetzten Saarland-Karte geprägt wird, war 2013 gestartet. Sie sollte dazu dienen, das kleinste deutsche Flächenland bundesweit so bekannt zu machen, dass möglichst viele gut qualifizierte junge Leute die Region für sich entdecken. Sie sollte auf die Industrie-Kompetenz der Saar-Region aufmerksam machen, aber auch auf eine breite Bildungslandschaft sowie ein gutes Freizeit- und Kulturangebot. Die IHK, die 2013 einer der Initiatoren der Kampagne war, will das Saarland-Marketing „ideell weiter unterstützen“, sagte Klingen. Diese Hilfe könne etwa darin bestehen, dass die IHK kostenlos Räume für Veranstaltungen zur Verfügung stellt.

Die saarländische Landesregierung „bedauert den Ausstieg der IHK“, sagte ein Sprecher. Diese Entscheidung „bedeutet jedoch nicht das Ende für das Saarland-Marketing“, da das Land die Finanzierung weiterführen will. Eine Haushaltsvorsorge dafür sei bereits getroffen. Noch in diesem Jahr werde es eine Weiterentwicklung der Kampagne geben, ein Saarland-Marketing 2.0. Nach IHK-Angaben sollen dabei „internationale Aspekte mit einem neuen Technologie-Marketing verbunden werden“. Betreut wird die Kampagne von der Standortförderagentur Saaris.

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