Beschäftigungssicherung bis Ende 2023 Brezel Ecker in Homburg: Angestellte bekommen 17 Prozent mehr Gehalt
Homburg · 17 Prozent mehr Gehalt bekommen die Beschäftigten von Brezel Ecker in Homburg mit neuem Tarifabschluss. Die Verhandlungen liefen gut. Verhandlungsführer Tobias Wolfanger sieht dafür vor allem zwei Gründe.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat für Beschäftigte der Backshop-Kette Brezel Ecker mehr Gehalt und eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2023 ausgehandelt. Die Gehälter der etwa 120 Angestellten am Produktionsstandort in Homburg werden laut Tarifabschluss in zwei Schritten zum 1. Juli und zum 1. Oktober um insgesamt etwa 17 Prozent steigen.
Die derzeitige Inflation und der Anstieg des Mindestlohns machten den Tarifvertrag nötig, sagt Tobias Wolfanger, Verhandlungsführer und Gewerkschaftssekretär der NGG im Saarland. „Wir machen keine Tarifabschlüsse auf Mindestlohn-Niveau.“ Ab 1. Oktober liegt der Mindestlohn in Deutschland bei zwölf Euro brutto pro Stunde. Darum steigen nun ab 1. Oktober die untersten Gehaltsgruppen bei Brezel Ecker auf 12,30 Euro pro Stunde, um „einen angemessenen Abstand zum steigenden Mindestlohn“ zu haben, wie Wolfanger sagt.
Außerdem wurde eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2023 ausgehandelt. Bis dahin soll es garantiert keine betriebsbedingten Kündigungen bei Brezel Ecker geben.
Die Laufzeit des Tarifvertrags ist zunächst auf ein Jahr festgesetzt. Im Frühjahr 2023 soll neu verhandelt werden. Denn die Gewerkschaft will angesichts der momentanen wirtschaftlichen Lage flexibel bleiben. „Es ist kaum absehbar, was in den nächsten Monaten noch passieren kann“, sagt Wolfanger. „Darum wollten wir uns nicht schon für zwei Jahre festlegen.“
Die Verhandlungen waren also ein voller Erfolg. Das liegt laut Wolfanger zum einen daran, dass die NGG bei Brezel Ecker stark aufgestellt ist. Ein großer Teil der Belegschaft sind Gewerkschaftsmitglieder. „Betriebsrat und Tarifkommission bei Brezel Ecker sind sehr gut“, sagt Wolfanger. „Außerdem haben sie Mitbestimmungsrecht – das ist auch nicht selbstverständlich.“ Zum anderen sei der Arbeitgeber „sich seiner Verantwortung bewusst“. Die Verhandlungen liefen laut Wolfanger „vertrauensvoll“; man war sich bereits nach zwei Verhandlungsrunden einig.
