Schützenverein St. Ingbert Zum 120. viel Lob für die Jugendarbeit

St. Ingbert · Der seltene Vereinsgeburtstag des Schützenvereins 1897 St. Ingbert wurde mit einem Familkienfestes gebührend gefeiert.

 Im Rahmen des 120. Geburtstages des Schützenvereins St. Ingbert wurde auch der Deutsche Meister Gerhard Luck (Mitte) geehrt. Es gratulierten (von links) Walter Wolpert, Horst Müller, Klaus Meiser und Rainer Stief.

Im Rahmen des 120. Geburtstages des Schützenvereins St. Ingbert wurde auch der Deutsche Meister Gerhard Luck (Mitte) geehrt. Es gratulierten (von links) Walter Wolpert, Horst Müller, Klaus Meiser und Rainer Stief.

Foto: Cornelia Jung

Den Schützenverein 1897 St. Ingbert gibt es seit 120 Jahren und dieses Jubiläum wurde am Dienstag auf der vereinseigenen Anlage im Rahmen eines Familienfestes gefeiert. Wie lange die St. Ingberter Schützen bereits in dieser Gruppe organisiert sind, wurde in den Grußworten von Klaus Meiser, Präsident des Landessportverbandes, deutlich, der auf die Gründung „im vorletzten Jahrhundert“ verwies. Hatte sich der Vereinsvorsitzende Horst Müller zuvor noch über das Schattendasein seines Sports beklagt, der lediglich zu Olympia in die Öffentlichkeit rückt, relativierte Meiser diese Aussage: „Die Frage der Anerkennung in der Gesellschaft stellt sich für euch nicht. Ihr seid hoch anerkannt als lebendiger Verein.“

Schützensport habe einen hohen Stellenwert, allein 14 000 Saarländer hätten sich dieser Freizeitaktivität verschrieben. 410 von ihnen sind Mitglied im Schützenverein St. Ingbert, der seine Anlage in der Weststraße hat. Nicht immer gab es ein so großzügiges Platzangebot fürs Training wie es derzeit der Fall ist. Wird heute auf sechs Anlagen, auch mit Großkalibern, geschossen, tat es in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts auch ein Nebenzimmer des Gasthauses „Zur Quelle“ in der Oberen Kaiserstraße. Zwei Weltkriege dezimierten die Reihen der Schützen, die sich aber danach immer wieder zusammenfanden, gemeinsam trainierten, das Vereinsheim auf-, aus- und umbauten und ihre Kameradschaft pflegten.

Vor zehn Jahren kam noch das Bogenschießen hinzu, womit man einem Trend folgte und innerhalb kürzester Zeit 25 neue Mitglieder gewann. In dieser Aufbauphase stand der Saarländische Schützenverband den St. Ingbertern mit Rat und Tat zur Seite, wie sich dessen Präsident Walter Wolpert beim Fest erinnerte. „Ihr hattet zwar den Platz, wusstet aber nicht, wie es geht.“ Der „Chef“ der saarländischen Schützen komme besonders gern nach St. Ingbert, weil dort „am meisten gefeiert wird und weil es gesellig ist“. Mittlerweile haben die Schützen über die Stadtgrenzen hinaus von sich Reden gemacht, haben einen Olympiateilnehmer in ihren Reihen, Vize- und Europameister gestellt sowie Weltcupsieger. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren schoss sich beispielsweise Gerhard Luck mit seiner Leistung an der Perkussionspistole zum Deutschen Meister, wofür er beim Jubiläum geehrt wurde. „Wenn andere am Tresen Bier trinken, trainiert er. Wir sind stolz auf dich, mit dir können wir angeben“, so der Vereinsvorsitzende.

Markus Uhl, Mitglied des Bundestags, verwies auf die Aktivitäten der St. Ingberter Schützen in vielen Ligen, ihre Bedeutung für das Bewahren von Traditionen und er hob außerdem die ausgezeichnete Jugendarbeit hervor. Ein Paradebeispiel für die „Alterslosigkeit“ dieses Sports ist Rainer Stief, amtierender Schützenkönig, der erst vor vier Jahren mit Ende Vierzig zum Schießsport kam. Ursprünglich interessierte er sich fürs Bogenschießen, stellte aber schnell fest, dass Pfeil und Bogen nicht seine Sportgeräte sind. Geblieben ist er trotzdem, auch wegen der Gemeinschaft. „Wer 120 Jahre im Verein feiern kann, der hat Zusammenhalt, Teamgeist und Kameradschaft. Und ihr seid immer da, wenn man euch braucht“, würdigte Ortsvorsteher Ulli Meyer die Vereinsarbeit und die Zuverlässigkeit der Schützen, wenn es um deren Teilnahme bei Festen anderer Vereine geht.

Denn das Böllerschießen zu Beginn einer Veranstaltung gehört ebenfalls zum Brauchtum..

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