Der erste Schultag Aufregender Start für die Abc-Schützen

St. Ingbert · Die Kleinen mit den großen Schultüten waren gestern im Mittelpunkt. Für 62 Kinder begann in der Albert-Weisgerber-Schule das Schulleben.

 Insgesamt knapp 300 St. Ingberter Kinder wurden gestern zu Schulkindern. An der Albert-Weisgerber-Schule begrüßte Schulleiterin Susanne Biermeier 62 ABC-Schützen.

Insgesamt knapp 300 St. Ingberter Kinder wurden gestern zu Schulkindern. An der Albert-Weisgerber-Schule begrüßte Schulleiterin Susanne Biermeier 62 ABC-Schützen.

Foto: Cornelia Jung

Jeder der 62 Schulanfänger in der Albert-Weisgerber-Schule ging gestern anders mit seiner Aufregung an diesem ersten Schultag um. Einige der Abc-Schützen rutschten auf den Bänken hin und her, wussten gar nicht, wo sie mit ihren großen Schultüten hin sollten, andere schauten sich still das Gewusel von den größeren Schulkindern, die das Programm in der Schulturnhalle bestritten, Lehrern und ihren Verwandten an. Neugierig auf das, was sie nun erwartet, waren sie wohl alle.

„Wir werden lesen und schreiben lernen und viele neue Leute kennenlernen“, hieß es in einem von den größeren Schulkindern vorgetragenen Lied. Nun war aber endlich auch der Zeitpunkt gekommen, den Lehrerinnen persönlich „Guten Tag“ zu sagen. Jede der drei jungen Frauen, die eine erste Klasse übernahmen, hatte sich einige Wochen zuvor bereits mit einem Brief bei den Kindern als Klassenlehrerin vorgestellt und geschrieben, wie der erste Schultag abläuft. Je nachdem, ob die angeschriebenen Kinder ab gestern die Erdmännchen-, Löwen- oder Fuchs-Klasse besuchen, waren einige der Tiere auf dem Briefbogen zum Ausmalen verteilt. „Malt jeden Tag eine Figur aus, damit ihr wisst, wie lange es noch bis zum Schulanfang dauert“, hatte die Lehrerin dazugeschrieben.

Die Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt, der mit diesem ersten Schultag begann, war zu spüren, aber manchen Eltern war auch die (An-)Spannung ins Gesicht geschrieben, wie ihr Kind den Start meistern wird. „Dauert es noch lange?“, fragte ein Erstklässler gleich zu Beginn des Programms. Geduld muss er wohl, wie die anderen auch, noch üben. Die Schulleiterin brachte ein Bild von Pippi Langstrumpf mit, dem aufgeweckten Mädchen, das Romanautorin Astrid Lindgren erfunden hat und das fast jeder kennt. „Sie machte einen großen Bogen um die Schule, war wohl nur einen Vormittag dort. Sie hat sich das Lesen, Schreiben und Rechnen selbst beigebracht und hat deshalb auch viele Fehler gemacht“, erzählte Susanne Biermeier über das „stärkste Mädchen der Welt“, das in dieser Hinsicht nicht als Vorbild dienen könne. Wohl aber, was ihr Vertrauen in sich selbst anginge. Ihre literarische „Mama“ ließ das Kind allein in einer Villa wohnen, sein Pferd stemmen und so manche Gefahr mit Witz und Urvertrauen überstehen. „Ihr seht, wenn man nur will, kann man alles erreichen und ihr schafft das auch“, begründete Biermeier, warum sie sich gerade Pippi als beispielgebende Figur ausgesucht hatte, „wir lernen hier in der Schule alles. Dafür brauchen wir aber Zeit, Kraft und Anstrengung.“

Holger Schwehm vom Förderverein versuchte, bei Eltern und den Schulneulingen die Sorgen zu nehmen: „Von einigen werdet ihr gehört haben, dass heute der Ernst des Lebens beginnt. Glaubt das nicht. Ihr werdet hier viel Freude haben.“ Mit ihren Lehrerinnen gingen die Mädchen und Jungen danach zum ersten Unterricht in die Klassenzimmer der Albert-Weisgerber-Schule. Insgesamt begann gestern in St. Ingbert und seinen Ortsteilen für knapp 300 Kinder die Schulzeit.

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