Eine Wanderausstellung kehrt zurück

St. Ingbert. Bereits vor 26 Jahren schickte Peter Schmieden seine Saarland-Bilder schon einmal auf Reisen. Doch damals waren sie im Raum St. Ingbert nur im ehemaligen Rathaus in Rohrbach zu sehen, bevor sie in den Saarländischen Landtag "auswanderten" und später in der Region umhergereicht wurden

 In der kleinen Galerie im Hotel "Zur Post" gibt es eine neue Ausstellung des Rohrbacher Malers Peter Schmieden. Diesmal sind es Impressionen aus dem Saarland, die hauptsächlich in Lasurtechnik ausgeführt wurden. Foto: Cornelia Jung

In der kleinen Galerie im Hotel "Zur Post" gibt es eine neue Ausstellung des Rohrbacher Malers Peter Schmieden. Diesmal sind es Impressionen aus dem Saarland, die hauptsächlich in Lasurtechnik ausgeführt wurden. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Bereits vor 26 Jahren schickte Peter Schmieden seine Saarland-Bilder schon einmal auf Reisen. Doch damals waren sie im Raum St. Ingbert nur im ehemaligen Rathaus in Rohrbach zu sehen, bevor sie in den Saarländischen Landtag "auswanderten" und später in der Region umhergereicht wurden. Im Beisein des damaligen Landtagspräsidenten Albrecht Herold und des Kultusministers Diether Breitenbach wurde die Ausstellung an ihrem zweiten "Standort" willkommen geheißen. Noch heute zeigt Schmieden stolz sein Gästebuch, das die Schau begleitete und in dem auch einige Prominente vertreten sind.Und nun sind die Werke erstmals in St. Ingbert zu sehen, in der kleinen Galerie im Hotel "Zur Post". Einige der Bilder sehen so ganz anders aus als das, was man in letzter Zeit von dem Rohrbacher Maler zu sehen bekommt. Denn diese Technik, die die Bilder so stimmungsvoll erscheinen lässt, kommt in Schmiedens Atelier nicht mehr zur Anwendung. Der in früherer Zeit als "Vater der Lasurtechnik" gelobte Maler wurde genau durch die Nutzung dieser Technik schwer krank. Denn damit die gewünschten Effekte herauskamen, wurden die Farben gesprüht, gespritzt und obendrein noch erwärmt. Das an sich wäre noch kein Problem, wenn diese Materialien nicht sehr bleihaltig gewesen wären. Nach dem zweiten Krankenhausaufenthalt war klar, dass Schmieden seiner Lasurtechnik "Ade" sagen musste. So kann man also in der Ausstellung Unikate sehen, die es so nicht mehr geben wird. Bilder in Lasurtechnik nehmen einen großen Teil der Ausstellung ein, neben einigen Aquarellen und einer Collage. Als Motive dienten die Lisdorfer Au, der Blumengarten in Bexbach, der Herbst in Wadrill, das Naturdenkmal Hänsel und Gretel bei Sengscheid, der Schaumberg, die Saar bei Rehlingen, die Saarschleife im Morgennebel, die Kirkeler Burg, die Napoleoneiche bei Tholey, der Bostalsee, der Bliesgau, auch eine Weisgerber-Kopie und, und, und....

Sehr mystische Ansicht

Traurig wirkt Schmieden bei der Betrachtung einer sehr mystischen Ansicht des Teufelsmoors bei Homburg: "Wenn ich heute an diesen Ort gehen würde, sieht es ganz anders aus. Das Moor gibt es nicht mehr." Und so ist es mit mehreren seiner Bilder, die zum Teil wie ein Blick in die Vergangenheit sind. Oskar Lafontaine posiert als Ministerpräsident vor einem Förderturm und auch die St.Ingbert-Collage ist nicht mehr taufrisch. Doch gerade das regt zum genauen Hinsehen an. "Ja, damals" wird so mancher denken, der den Weg in die ab sofort geöffnete Ausstellung findet. Selbst Schmieden ist ganz verzückt in Anbetracht vergangener Zeiten, in denen das Malen mit Lasur noch täglich zelebriert wurde: "Da sieht man die Feinheiten und mit welcher Filigranität man in dieser Technik schaffen konnte." Vorbei. Doch geblieben sind die Belegstücke wie der "Winterzauber am Rohrbacher Weiher", wo die Betrachtung der schneebeladenen Tanne schon einen Besuch wert ist. Noch im Dezember ziehen die Bilder weiter. Der Künstler hat bereits mit den Bürgermeistern der damaligen Ausstellungsstationen Kontakt aufgenommen und je nachdem, wohin die Werke wandern, soll es auch einen extra Bilder-Bonus mit Ansichten des jeweiligen Ortes geben. Entweder wird Schmieden im heimischen Atelier fündig oder es wird eben etwas Passendes gemalt.

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