Auf den Spuren der Eisengewinnung in Lothringen

St Ingbert · Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann die Eisengewinnung im Tal der Fensch, eng verknüpft mit der Industriellenfamilie de Wendel. Die Gäste der Initiative Alte Schmelz erlebten auch eine Präsentation unter Tage.

 „Unter Tage“ im Eisenerzmuseum Neufchef. Foto: Wolfgang Philipp

„Unter Tage“ im Eisenerzmuseum Neufchef. Foto: Wolfgang Philipp

Foto: Wolfgang Philipp

Zu einer Tagesfahrt nach Lothringen unter der Leitung der Historikerin Susanne Nimmesgern hatte die Initiative Alte Schmelz eingeladen. Mit ein paar kurzweiligen Informationen hatte Nimmesgern die Fahrgäste bereits im Bus über die Industriellenfamilie de Wendel aufgeklärt. In Lothringen begann mit der Familie de Wendel ein neues Kapitel in der Geschichte der Eisenerzeugung. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann die industrielle Eisengewinnung im Tal der Fensch. 1769 funktionierte der erste mit Kokskohle beheizte Hochofen in Hayange. Die Stahlerzeugung brachte einen gewaltigen industriellen Aufschwung in Lothringen, in Luxemburg und im Saarland. Die weltweit höchste Dichte von Hochöfen befand sich im Gebiet von Longwy-Villerupt. Auch Alfons Blug, Vorsitzender der Initiative Alte Schmelz , meldete sich zu Wort und gab einen kurzen Einblick in die Arbeit der Initiative Alte Schmelz . Er verwies auch auf ein zukunftsweisendes Projekt "Der Mint-Campus Alte Schmelz ". Dort werden engagierte Professoren junge Menschen in Zusammenarbeit mit Uni, Fachhochschule und namhaften Firmen an Technik und Forschung heranführen.

Erster Halt war in der Gemeinde Neufchef mit rund 2500 Einwohnern. Neufchef liegt zwölf Kilometer westlich von Thionville an der Grenze zum Département Meurthe-et-Moselle oberhalb des Fenschtals. Hier fand der Höhepunkt der Fahrt, eine "Unter-Tage-Besichtigung" des Eisenerzmuseums Neufchef statt in einem von ehemaligen Bergleuten geführten unterirdischen Rundgang. Auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern erlebten die Besucher die 150 jährige Geschichte der "Gelben Gesichter" und die Ausbeutung des lothringischen Eisenerzes. Vom Anbeginn mit Pickel und Haue bis zur Neuzeit und der Anwendung der großen Maschinen angetrieben von Druckluft, Elektrizität oder Dieseltreibstoff. Nach einer Filmvorführung mit alten und neuen Bildern und einem üppigen Menü setzte die Gruppe die Fahrt zum "Garten der Spuren" in Guckauge fort, der eine gelungene Synthese zwischen Industriedenkmal und Naturerlebnis darstellt. Abschluss war ein Besuch in Thionville mit seinen historischen Gebäuden.

Die nächste Fahrt der Initiative Alte Schmelz ist eine Halbtagesfahrt und findet am 17. Oktober unter dem Motto "Tradition und Innovation - zu Besuch bei der Dillinger Hütte " statt. Anmeldung bis 10. Oktober unter (0 68 94) 3 46 89.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort