Kolumne Apropos Die dreistufige Spam-Sprach-Spezialität

Man nehme Deutsche Sprache, rühre ein wenig im Dunst dreier Stufen, spare hin und wieder ein „p“ und fertig ist die Spam-Mail der Wanzenbekämpfung.

Kolumne Apropos Saarbrücker Zeitung: Spam-Sprach-Spezialität
Foto: Robby Lorenz

Das Rezept: eine Kombination aus Mensch, Tier und chemiefreiem Bekämpfungsmittel. Ergibt gleich was nochmal? Einen behaarten Öko-Alienmischling auf Entzug? Womöglich. Allerdings ist es keine Frankensteinsche Faustformel, die so glorreich – in bester Deutschmischung und in all seiner gepriesenen (mit p) Zweideutigkeit – vorgebracht wird. Es geht um Wanzen.

Mit einem speziell entwickelten – so viel sei verraten: es ist speziell –, dreistufigen Verfahren wollen die Sprachkünstler dem Überlebenskünstler Wanze an die nicht vorhandene Gurgel. Stufe 1: Audit – sagt Ihnen nichts? Muss es auch nicht, es genügt zu wissen, dass „Exerten“ (ohne p) am Werk sind. Stufe 2: Sweep (mit p) – Hat etwas mit Dampfgeräten zu tun – wir tappen weiter im dämpfigen Dunst des Gewirrs. Stufe 3: Prävention (ja, mit p): Warum ist das nicht Stufe 1, ist man geneigt zu fragen, hätte man sich doch das Lesen dieses Spam-Sprach-Schatzes ersparen können. Etwas erfahren wir dann doch: Ein gewisser Werkmeister wurde ins Team geholt. – Fragen Sie bitte nicht, was das bei Stufe 3 Prävention zu suchen hat, ein Meisterwerk ist so jedenfalls nicht entstanden.

Zum Glück erhalten Leser zum Abschluss noch Tipps, dieses Mal vom Experten mit p. Hotelzimmer vor Bezug (gemeint ist nicht der Bettbezug) kurz anschauen, Schränke auf jeden Fall auch nur kurz prüfen (mit p) und wer es nach den diversen Prüfungen (mit oder ohne p) wieder nach Hause schafft, „am besten Koffer und Taschen in der Badewanne entleeren.“

Bitte sehr. Am besten nun den Mülleimerdeckel öffnen, Pamphlet (mit zwei p) in die Tonne kloppen und den Inhalt ohne Inne zu halten im Sammelcontainer entleeren. So geht ein dreistufiges Rezept.

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