Kolumne apropos Neulich.... im Freibad

Wer sagt, dass es immer die Flugreise in ein fernes Land oder die tausende Kilometer weite Autofahrt in ein vermeintliches Touristenparadies sein muss, damit dem Fernweh Einhalt geboten werden kann? Urlaub dahemm hat durchaus Potenzial, ähnliches zu leisten, ist es bei weitem bequemer und eindeutig schonender für den inflationsgeplagten Geldbeutel.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

So habe ich es erlebt, neulich... im Freibad. Nachdem ich mein Sport-Pflichtprogramm im Wasser absolviert hatte, legte ich mich faul in die Sonne und döste entspannt vor mich hin. Kurze Zeit später wähnte ich mich wie an Atlantik oder Mittelmeer. „Merci bien“, „Mais oui“, „j’arrive Papa“, „le soleil brûle“, war ringsherum um mich zu hören. Konnte das sein, war ich an einem französischen Strand? Die leichte Brise, die ich vom Urlaub an der Côte d’Azur kenne, schien mir recht zu geben. Und dann – „baguette“, „des olives“ et „pèche“, die mediterranen Düfte bestärkten mich noch dazu. Ich war in Frankreich, ich konnte das „savoir vivre“ nahezu mit Händen greifen, ich konnte mein Glück kaum fassen. Doch als ich aufstehe, um mich im „mer Méditerranée“ abzukühlen, ist der Traum jäh beendet. Wo sind Sandstrand und Mittelmeer? Die Franzosen um mich herum waren zwar kein Traum, aber mein erster Blick fällt auf einen Freibadbesucher mit Dosenbier und Bild-Zeitung in Händen. Meinen Kurztrip an die Côte d’Azur kann mir dennoch keiner mehr nehmen.

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