Blühpflanzen am Uniklinikum Noch ein schönes, offenes Gartentor

Homburg · Der Sommer neigt sich dem Ende zu, doch kein Grund, die Gartenlust zu vergessen. Im Gegenteil. Am Uniklinikum findet am kommenden Sonntag eine Führung übers Gelände statt, mit Blühwiesen und Kräutern.

 Oasen der Ruhe sind die Anlagen mit Blumen und Heilpflanzen, die so manchem Mitarbeiter oder Patienten geholfen haben, zu Mut zu schöpfen.

Oasen der Ruhe sind die Anlagen mit Blumen und Heilpflanzen, die so manchem Mitarbeiter oder Patienten geholfen haben, zu Mut zu schöpfen.

Foto: Werner/UKS

Meistens ist ja der Juni die große Zeit der Gartenausstellungen. Kein Wunder, die Rosen blühen und die Bäume tragen noch frisches Grün. Doch ein schöner Garten ist auch daran zu erkennen, dass er zu allen Jahreszeiten etwas zu bieten hat, auch im Winter.

Aber soweit sind wir noch nicht, noch nicht einmal der Herbst hat angefangen, obwohl schon einige Bäume die Blätter abwerfen. Deshalb ist es jetzt Zeit, noch schnell einen schönen Garten im spätsommerlichen Kleid zu bewundern.

Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg zeigt unter dem Titel „Aktuelle Schätze der Grünanlagen“ am Sonntag, 30. August von 14 bis 15.30 Uhr anhand einer Führung, wie sich der Campus als Grünanlage darstellt. Treffpunkt ist am Gebäude 37/38 (Orthopädie), rechts neben dem Hörsaal.

 Der Leiter der Grünflächenabteilung der UKS Servicegesellschaft, Oliver Werner, wird den Gartenliebhabern das aktuelle Gartenkonzept des Uniklinikums mit Gemüse- und Obstanbau erläutern. Dies geschieht während eines Spaziergangs über das Gelände sowie durch den von verschiedenen Grünpaten und mit Unterstützung von Sponsoren wiederhergestellten und gepflegten Kräuter- und Heilpflanzen­bereich.

Oliver Werner wird außerdem das neue Wiesen-Extensivierungskonzept zur Förderung von Blühpflanzen und Insekten an Beispielen wie Wildblumenwiesen und Staudenflächen vorstellen. So sollen großflächig über den gesamten Campus verteilt nun artenreiche Wiesen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten entstehen, unter anderem mit vom Aussterben bedrohten Rote-Liste-Arten wie der Heidenelke oder dem Berg-Sandglöckchen.

Diese Wiesen sind wiederum Lebensraum für zahllose bedrohte Wildbienen, Hummeln und diverse Schmetterlingsarten, so Werner.

Das Uniklinikum trage mit seinen Naturschutzbestrebungen in Homburg ganz erheblich zur Entwicklung von Natur und Landschaft im besiedelten Raum bei, heißt es in der Ankündigung. Außerdem sind die gepflegten Grünanlagen auch für Mitarbeiter, Patienten und Besucher ein wichtiger Ort der Entspannung und der Ruhe. Deshalb findet man auch viele Bänke auf dem Gelände.

Die Bepflanzung des Unicampus’ in Homburg war schon immer außergewöhnlich. Vor sechs Jahren wurde das UKS die erste Klinik Deutschlands, an der das Projekt „essbares Klinikum“ durchgeführt wurde. Entstanden sei die Aktion in einem eigenen Bauerngarten an der Gärtnerei, hatte Oliver Werner damals erklärt: „Wir haben schon 2008 in unserer Gärtnerei Gemüse angebaut, das die Mitarbeiter der Grünflächenabteilung für sich ernten konnten. So sind wir auf die Idee gekommen, diese Aktion aufs ganze Klinikgelände auszuweiten.“

Die Resonanz auf die Bepflanzung mit anfangs rund 8000 Gemüsepflanzen auf dem Gelände war hervorragend: Fast alle Beete wurden von Mitarbeitern, Patienten, Studenten und Besuchern bis Oktober abgeerntet, so Werner. Einer der Gründe sei, dass keinerlei chemischer Pflanzenschutz oder synthetische Düngemittel verwendet wurden. So konnten auch die Kinder die Beeren gleich in den Mund stecken. „Am begehrtesten waren die Kirschtomaten an der Mensa, die von den Mensa-Besuchern gleich vor Ort verputzt wurden – und natürlich die Erdbeeren an der Kinderklinik, die schnell entdeckt wurden.“

Allerdings war dieses Projekt, so schön es anfangs begonnen hatte, auf die Dauer zu aufwändig, so dass nur jene essbaren Pflanzen übrig geblieben sind, die nicht ganz so arbeitsintensiv sind. Denoch: der Kräutergarten, der mit Spendemitteln entstand, ist noch ebenso intakt wie der Rosengarten, eine kleine Dépendance der großen Zweibrücker Schwester.

Wichtiger Hinweis: In diesem Jahr muss sich die Veranstaltung besonderen Herausforderungen stellen. Das Universitätsklinikum des Saarlandes weist darauf hin, dass die zum Zeitpunkt der Veranstaltung vorgegebenen Corona-Regelungen des Saarlandes zu beachten sind. Gärten und Außenbereiche bieten viel Platz und können mit ausreichend Abstand erlebt werden. Dennoch wird darum gebeten, die Alltagsmasken mitzubringen und zu tragen. Wer keine Zeit hat, an der Führung teilzunehmen, ist selbstverständlich eingeladen, das gesamte Gelände in aller Ruhe für sich selbst zu erkunden.

 Oliver Werner wird bei der Führung das neue Wiesen-Extensivierungskonzept zur Förderung von Blühpflanzen und Insekten an Beispielen wie Wildblumenwiesen und Staudenflächen vorstellen.

Oliver Werner wird bei der Führung das neue Wiesen-Extensivierungskonzept zur Förderung von Blühpflanzen und Insekten an Beispielen wie Wildblumenwiesen und Staudenflächen vorstellen.

Foto: Werner/UKS

Der „Tag der offenen Gartentür“ ist eine Veranstaltung des Verbands der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz mit Unterstützung durch die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Saar-Mosel. Mit dem „Tag der offenen Gartentür“ möchte man die Wertschätzung für die Gartenkultur fördern, und für die Erhaltung und Schaffung lebendiger, liebevoll gestalteter Gärten werben.

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