Stadt erhöht Friedhofsgebühren

Homburg. Wenn morgen Abend der Homburger Stadtrat die neue "Satzung über die Erhebung von Benutzungsgebühren für Friedhöfe in der Kreisstadt", so der sperrige Titel der Vorlage, verabschieden sollte, dann könnte es für die Homburger richtig teuer werden. Denn: Mit der neuen Festlegung des Gebührenspiegels sind punktuell Steigerungen von über 200 Prozent verbunden

Homburg. Wenn morgen Abend der Homburger Stadtrat die neue "Satzung über die Erhebung von Benutzungsgebühren für Friedhöfe in der Kreisstadt", so der sperrige Titel der Vorlage, verabschieden sollte, dann könnte es für die Homburger richtig teuer werden. Denn: Mit der neuen Festlegung des Gebührenspiegels sind punktuell Steigerungen von über 200 Prozent verbunden. Ein Rechenbeispiel: Kostete bisher ein Reihengrab ab dem fünften Lebensjahr 645,25 Euro Grabnutzungsgebühr, so sollen jetzt 1521,00 Euro fällig werden. Deutlich ist auch die Anhebung der Gebühren bei den Tiefgrabstätten. Hier werden mit der neuen Gebührenordnung künftig 2117 Euro statt bisher 1290,50 Euro je Grabstelle fällig.Auch bei den so genannten Grabherstellungsgebühren wird erhöht. Für eine Reihengrabstätte ab dem fünften Lebensjahr sollen nun 454 Euro statt bisher 334,90 Euro erhoben werden, für ein Urnenreihengrab 163 Euro, bislang waren 83,34 Euro fällig.

Mit der neuen Gebührensatzung liegt Homburg allerdings, und das soll eine Vergleichstabelle den Stadtratsmitgliedern morgen verdeutlichen, nicht überall an der Spitze der Gebühren in der Region, sondern scheint sich von einem niedrigen Niveau aus ins Preisgefüge in Bexbach, Kirkel oder auch Blieskastel einzugliedern. Mal liegt man, je nach Bestattungsart und Leistungsumfang, im Preis unter den Nachbarkommunen, mal drüber. Vorbei könnten ab morgen mit einem Ja des Stadtrates zur neuen Gebührensatzung dann allerdings die Zeiten sein, in denen man sich in Sachen Friedhofsgebühren fast überall am unteren Ende der entsprechenden Preisskala befand.

Jürgen Kruthoff, Pressesprecher der Stadt, nannte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung vor allem den bisher mit 30 Prozent recht niedrigen Kostendeckungsrad als Ursache für die teils deftigen Gebührenerhöhungen. So habe die Kommunalaufsicht, das Landesverwaltungsamt in St. Ingbert, eine Kostendeckung von 65 Prozent gefordert, "davon erreichen wir bisher nicht einmal die Hälfte."

Nun soll eine Gebührenerhöhung den Forderungen der Kommunalaufsicht Rechnung tragen, als Alternative zur kurzfristigen Schließung von Friedhöfen im Stadtgebiet. Diese Lösung scheint nun erstmal vom Tisch, im gemeinsamen Gespräch hätten sich die Fraktionen im Homburger Stadtrat, so Jürgen Kruthoff, darauf verständigt, mittels einer Anhebung der Gebühren für einen deutlich höheren Kostendeckungsgrad zu sorgen.

Ob das der Weisheit letzter Schluss sein wird, wird aber auch die Reaktion der Bürger auf den tieferen Griff in ihre Taschen erweisen müssen. Käme es zu starken Protesten aus der Bevölkerung, dann müsse man gegebenenfalls auch noch einmal über die Schließung wenig genutzter Friedhöfe nachdenken.

Auf einen Blick

Mit der geplanten Erhöhung der Friedhofsgebühren ist auch die Einführung von zwei neuen Bestattungsformen in der Stadt verbunden. So soll es in Zukunft in Homburg auch Urnenreihengräber und Reihenrasengräber einschließlich Pflege geben. Hier werden für das Urnenreihengrab 737 Euro Grabnutzungsgebühr erhoben, für ein Reihenrasengrab 2037 Euro. Bislang war das Urnenreihengrab nur ohne Pflege in der Gebührenordnung festgeschrieben, das Reihenrasengrab dagegen überhaupt nicht. Der Homburger Stadtrat wird sich in seiner Sitzung morgen, Mittwoch, 14. Dezember, um 17 Uhr im Ratssaal, Am Forum, unter anderem mit dem Thema Friedhofssatzung beschäftigen. thw

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