Nach Fastnacht nur noch reinen Wein

Homburg · Die Narren haben derzeit die Oberhand, bis Aschermittwoch darf ausgelassen gefeiert werden. Und was macht die Stadt Homburg? Die muss mitten in der närrischen Hochphase einen Haushalt verabschieden, der einem die Tränen in die Augen treibt - aber nicht vor lachen.

Das kann einem vergehen ob des Sparzwangs, dem die Kreisstadt in den kommenden Jahren unterworfen sein wird. Im Moment hilft da vielleicht, dass der Oberbürgermeister gleichzeitig Homburger Obernarr (bei der HNZ) ist und sich in letzterer Funktion noch ein paar Tage ablenken darf vom tristen Leben im Rathaus. Aber, wie gesagt, der Aschermittwoch kommt bestimmt - inklusive Katerstimmung. Wer die Stadtratssitzung Mitte der Woche intensiv verfolgt hat, wird nämlich festgestellt haben, dass die Stadt vor einem bisher nicht gekannten Einschnitt steht. Mal ganz davon abgesehen, dass der Sparhaushalt noch lange nicht genehmigt ist und die Lenker im Rathaus zuvor mit weiteren Streichorgien rechnen. Sparen und noch mal sparen wird das Motto sein, wenngleich das allzu viele Kommunalpolitiker - so scheint es - immer noch nicht so recht verstanden haben. Da werden weiter munter Forderungen gestellt oder aus der Verwaltung kommende Sparvorschläge locker vom Tisch gefegt, ohne eigene Ideen zum Geldeintreiben vorgebracht zu haben. Kirchturmpolitik ist halt einfach, fordern lässt sich viel, man ist schließlich im Ernstfall ja nicht haftbar. Doch geht der Krug nur so lange zum Brunnen, bis er bricht - sprich, bis die Kommunalaufsicht das Handeln im Homburger Rathaus selbst übernimmt. So weit ist es Gott sei Dank noch nicht, noch hat OB Rüdiger Schneidewind das Zepter selbst in der Hand - wenn er es am Fetten Donnerstag auch kurzfristig an die Narren abtreten musste. Also, bis Aschermittwoch gibt's noch Faasenachtssekt, anschließend muss den Bürgern reiner Wein eingeschenkt werden. Vielleicht hören wir ja schon beim Heringsessen der Stadt dazu endlich deutliche Worte.

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