Eine nahezu unendliche Geschichte in NIederwürzbach Die Erweiterung lässt auf sich warten

Niederwürzbach · Die Debatte rund um die Ausdehnung der Kindertagesstätte Niederwürzbach hält noch länger an.

 An und in der Kindertagesstätte in Niederwürzbach gibt es einen erheblichen Investitionsstau.

An und in der Kindertagesstätte in Niederwürzbach gibt es einen erheblichen Investitionsstau.

Foto: Erich Schwarz

Es hat den Anschein, als würde aus der Erweiterung der Kindertagesstätte (Kita) Niederwürzbach eine unendliche Geschichte werden. Was der Würzbacher Ortsrat und vor allem viele junge Familien vor Ort wünschen, ist schnellstmöglich die räumliche Ausdehnung der Kita und die Anpassung an derzeitige Erfordernisse. Aber dies scheint so schnell nicht zu realisieren sein.

Die CDU, seit der Kommunalwahl im Mai in der Opposition, hatte im Ausschuss Bürgerdienste eine Anfrage an die Stadtverwaltung bezüglich des Kindergartens in Niederwürzbach gestellt. Man wollte wissen, ob „die Planung wie im Mai beschlossen vorangetrieben“ werde, und „Wenn ja: Wie weit sind der aktuelle Planungsstand und der grobe Zeitplan?“. Weiterhin wollte die CDU wissen, wenn das verneint werde, wie dann die weiteren Planungen aussähen.

Die SPD hat darauf mit einer Pressemeldung reagiert. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich der Zweite Beigeordnete, Guido Freidinger, etwas verärgert: „Diese Anfrage ist eigentlich unverschämt. Denn die angeblichen Planungen, vor der Wahl noch groß beschrieben, waren de facto eine Nullnummer“, gab sich Freidinger ziemlich ungehalten.

Wir erinnern uns: Nachdem Niederwürzbach offensichtlich eine attraktive Wohngemeinde gerade für junge Familien geworden ist, wurden die Kita- und auch Krippenplätze knapp.

Es gab Orts- und Stadtratssitzungen zu diesem Thema, oftmals kamen junge Familien mit ihren Kindern direkt zu den Beratungen, um sozusagen mit Nachdruck auf eine Lösung zu drängen. Die sah man seitens der Verwaltung zunächst – um schnelle Abhilfe zu schaffen – in einer Containerlösung.

Es stellte sich alsbald heraus, dass diese Container-Lösung erstens zu teuer gewesen wäre, weil man auch noch zusätzliche Anforderungen etwa des Landesjugendamtes (Stichwort zusätzlicher „Sozialcontainer“ und größerer Speiseraum) hätte erfüllen müssen. Und weil man zweitens dann feststellte, dass der Untergrund im rückwärtigen Bereich der NIederwürzbacher Kita einer Containerlösung nicht standgehalten hätte. Also wurde im Mai, vor der Wahl, eine neue Anbau-Variante zur Planung an den Architekten Patric Walle vergeben.

„Wir bekommen jetzt für die Kinder die beste Lösung“, hatte die damals noch amtierende Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener versprochen. Guido Freidinger hatte indes zum damaligen Zeitpunkt schon von einer „außerordentlich unbefriedigenden Situation“ gesprochen. Und tatsächlich hat man sich nun mit allen Beteiligten, Schule, Kindergarten, Elisabethenverein als Träger der Nachmittagsbetreuung und den Verantwortlichen der Stadtverwaltung getroffen, um ein weiteres Vorgehen zu analysieren.

Guido Freidinger dazu: „Es steht fest, dass es bei der Würzbacher Kita einen enormen Investitionsstau gibt. Es sind offensichtlich Schäden an der Fassade durch falsche Dämmung und auch Schäden am Dach vorhanden. Ich bin kein Architekt, aber alles, was wir wissen, deutet darauf hin, dass dieser Sanierungsbedarf erst einmal detailliert ermittelt werden muss“, nahm Freidinger gegenüber unserer Zeitung Stellung. Und weiter: „Es macht nämlich keinen Sinn, jetzt einen Anbau an ein Gebäude zu planen, das sich dann am Ende auch als total marode herausstellen würde und im schlimmsten Fall aus wirtschaftlichen Gründen gar abgerissen werden müsste. Das muss nun zuerst geprüft werden“. Keiner will diese Situation, „schließlich wüsste ich im Moment zunächst einmal auch nicht, wo wir einen viergruppigen Kindergarten für die Zeit eines Neubaus auslagern könnten“, gab sich Freidinger realistisch.

Auch die Stadtverwaltung hat der CDU mitgeteilt, dass man die Planungen nicht vorantreiben könne: „An der Planung, wie im Mai beschlossen, kann nicht festgehalten werden. Die ausgearbeitete Interimslösung trifft weder beim Betriebsträger, dem Kirchenverwaltungsrat noch bei der Kreisverwaltung auf Zustimmung“. Insgesamt müsse, so die Stellungnahme der Verwaltung, „das Vorhaben neu aufgearbeitet und sämtliche Fakten neu beleuchtet werden“.

Die SPD will nun mit allen Beteiligten mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten: „Wir brauchen eine tragfähige und für alle akzeptable Lösung. Damit soll nicht noch mehr Zeit durch die Diskussion untauglicher Vorschläge verloren werden, um der hohen Priorität dieser Kindergarten-Erweiterung Rechnung zu tragen“, so die Verlautbarung der SPD.

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