Ein Aushängeschild für den Stadtteil Aßweiler Vier Feuereimer – mehr war nicht drin

Aßweiler · Lob und Anerkennung für die Alterswehr in Aßweiler. Und noch ein Blick in die Historie des Löschwesens.

 Die Alterswehr der Freiwilligen Feuerwehr Aßweiler ist an vielen Fronten aktiv. Lob gab es dafür von Albert Zitt und Löschbezirksführer Michael Kempf (Erster und Zweiter von links) sowie vom ehemaligen Stadtwehrführer Wolfgang Nehlig (hintere Reihe, rechts)

Die Alterswehr der Freiwilligen Feuerwehr Aßweiler ist an vielen Fronten aktiv. Lob gab es dafür von Albert Zitt und Löschbezirksführer Michael Kempf (Erster und Zweiter von links) sowie vom ehemaligen Stadtwehrführer Wolfgang Nehlig (hintere Reihe, rechts)

Foto: Hans Hurth

Sie ist das Aushängeschild der Alterswehren im Stadtgebiet Blieskastel und im Ort ein belebendes Element, die Alterswehr der Freiwilligen Feuerwehr Aßweiler, für die es in der Jahresversammlung der Wehr im Gerätehaus Lob und Anerkennung von Stadt-Wehrführer Michael Nehlig und von Löschbezirksführer Michael Kempf gab. So stellt seit Jahrzehnten die Aßweiler Alterswehr die Wehr-Abordnung in allen Stadtteilen, wenn aktive oder ältere Kameraden beerdigt werden. Daneben gibt es keinen Montag, an dem die Wehr-Senioren nicht im Gerätehaus zusammensitzen, die Übung der Aktiven und der Jugendwehr verfolgen und bei Bedarf mit Tipps zur Verfügung stehen. Bei öffentlichen Veranstaltungen sind die Alterswehr-Kameraden in leuchtend blaue Kittel gewandet und mit glänzenden Helmen aus Messing ausgestattet – Erinnerungen an frühere Feuerwehrzeiten werden da wach. Die Ehefrauen nähten nach einer Vorlage die Feuerwehrkittel, die über Hemd und Hose getragen werden. Die echten Helme stammen aus der Sammlung von Günter Ernst und dienten einst als Schutz und Zierde. Der Clou ist aber das Oldie-Feuerwehr-Fahrzeug als Hingucker schlechthin, mit dem der Alterstrupp öfters zu auswärtigen Jubiläen aufbricht.

Mit Rudi Hartmann wurde nun ein Kamerad ausgezeichnet, der auf 66 Jahre Dienst zurückblicken kann. „Bei meinem Eintritt in die Wehr 1953 hatten wir eine Pflicht-Feuerwehr mit 27 Aktiven, wir zogen eine Handkarre mit Motorspritze, es gab nur eine Atemmaske mit Filter und am 1. Mai 1953 wurde erstmals ein Maibaum am Rondell aufgestellt“, erzählt der 86-Jährige, der auch Ehrenmitglied im OGV ist. Auf 60 Jahre Wehr-Engagement blickt Horst Witte (80) zurück. „Horst Witte ist nicht nur sechs Jahrzehnte in der Wehr aktiv, auch im Arbeitskreis Heimatgeschichte bringt er seine Erfahrung ein, er war lange Jahre Vorstand des Gesangvereins und kommunalpolitisch tätig. Für sein Wirken wurde Witte von der Landesarbeitsgemeinschaft ‚Pro Ehrenamt’ mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet“, hielt Löschbezirksführer Kempf die Verdienste des Chefs der Alterswehr fest.

Für den Arbeitskreis Heimatgeschichte hat Horst Witte recherchiert, dass die Aßweiler Feuerwehr nicht immer so gut ausgestattet war wie im Jahre 2020. „Im Jahre 1787 lebten gerade mal 13 Familien in Aßweiler. Ein so kleiner Ort brauchte nicht mehr als vier Feuereimer. Im Vergleich dazu hatte Blieskastel mit 133 ‚Untertanen, 27 Witwen und neun Zugereisten’ 85 Feuereimer zur Verfügung. Lediglich Rubenheim war mit nur einem Feuereimer noch schlechter ausgestattet als das damals winzige Aßweiler“, so Horst Witte. „Wo die Alterswehr funktioniert, klappt auch die Aktiven-Wehr“, wusste Albert Zitt vom Landesfeuerwehrverband von seinen Besuchen im Land zu berichten. Und beim Übungsbesuch, so betonte am Ende Horst Witte, ist die Aßweiler Alterswehr gar deutschlandweit Spitze, betrage er doch stets über 85 Prozent.

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