Harsche Kritik kam hier auch zur Sprache Kritische Töne zum Jahresbeginn

Niederwürzbach · Neujahrsempfang der CDU in Niederwürzbach: Ihr steckt noch das Ergebnis der Kommunalwahlen in den Knochen.

  Kritik an der Mehrheitsfraktion übte der CDU-Ortsvorsitzende Patrick Hüther beim Neujahrempfang der CDU in Niederwürzbach.

 Kritik an der Mehrheitsfraktion übte der CDU-Ortsvorsitzende Patrick Hüther beim Neujahrempfang der CDU in Niederwürzbach.

Foto: Erich Schwarz

Der CDU-Ortsverband Niederwürzbach veranstaltet einen der ältesten Neujahrsempfänge in der Region, und es ist auch immer der erste im Reigen der Empfänge im Stadtgebiet. Der CDU-Ortsvorsitzende Patrick Hüther konnte viele Stammgäste im DRK-Haus begrüßen, darunter auch wieder der Maire von Ormesviller, Marcel Vogel, und sozusagen als prominenter Gastredner den Staatssekretär aus dem Familien- und Gesundheitsministerium, Stephan Kolling.

Patrick Hüther ging kurz auf die Situation im Stadtteil ein, wobei man erkennen konnte, dass der raue Ton von Ortsvorsteherin und Sozialdemokratin Petra Linz beim letztjährigen Neujahrsempfang der SPD auch bei der CDU im Ort Spuren hinterlassen hat. Denn auch Hüther wurde seinerseits sehr deutlich. Wobei er direkte namentliche Angriffe vermied. Man sei mit dem Ausgang der Kommunalwahl im Mai selbstverständlich unzufrieden, werde aber weiterhin Akzente setzen, „auch wenn die Mehrheitsverhältnisse unsere guten Anträge und Ansätze nicht zulassen“, unterstrich Hüther. So sei weiterhin die Parkplatzsituation am Friedhof unbefriedigend, die SPD habe mit ihrer Mehrheit gegen die CDU einen Schotterweg zum Allmend favorisiert, dessen Sinnhaftigkeit Hüther schon im Vorjahr bezweifelte. Für das Sonnensegel an der Grundschule habe man sechs Jahre gebraucht, und auch bei der unendlichen Kita-Anbau-Geschichte warf Hüther der neuen Mehrheit fehlende Transparenz vor: „Zudem war allen die Situation bekannt, da gibt es keine neuen Fakten. Die Verwirklichung des Anbaus wird nun auf Jahre zurückgeworfen“, konstatierte der CDU-Kommunalpolitiker.

Bei der nun ganz gesperrten Weiherbrücke forderte Hüther die Mehrheit im Stadt- und Ortsrat zum Handeln auf: „Wir haben bereits unter Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener 100 000 Euro für die Brücke eingestellt. Es kann also jetzt losgehen“. Man werde auch in der Opposition, so schloss er seine Ausführungen, immer wieder gute Ideen und Konzepte einbringen.

Gastredner Stephan Kolling spannte den Bogen seiner Ausführungen von der 100-Jahr-Feier des Saarlandes bis hin zu den Verbesserungen für Pflegende, Rentner und im Gesundheitswesen. Er verwies auf ein Land der kurzen Wege: „Heute gilt, der Schnelle schlägt den Langsamen“, sah er gute Chancen für die Weiterentwicklung des Landes. Er verwies auf saarländische Qualitäts- und damit Erfolgsprodukte wie Diesel-Pumpen, Backofen-Pizzen oder Garagentore: „Und dann sind wir in Zukunft auch noch im Weltall vertreten“, nahm er Bezug auf den ersten saarländischen Astronauten. In seiner sachlichen Rede betonte Kolling die Notwendigkeit, sich immer auch aktiv für die Demokratie einzusetzen und auch etwas für das Klima zu tun: „Aber mit einer Demonstration an einem Tag ist es nicht getan“.

Eine wichtige Botschaft hatte er auch noch für die Bevölkerung im ländlichen Raum. Zukünftig werde man acht Prozent der Studienplätze (insgesamt 30) für zukünftige Landärzte reservieren und den Medizinern, die sich für eine Landarztpraxis entschieden, auch finanzielle Anreize bieten. Jutta Schmitt-Lang, CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Stadtverbandes, ging auf den unbefriedigenden Wahlausgang im Mai ein, listete indes aber auch auf, was die CDU in der Vergangenheit für Blieskastel geleistet habe. Dass es bei der Kita in Niederwürzbach nun nicht mehr vorangehe und die Polizei auch nicht mehr in die Stadtmitte umsiedeln solle – darauf ging sie ein und meinte: „Hier entsteht schwerer Schaden für die Stadt.“ Aber es liege in der „DNA der Blieskasteler CDU“, weiter konstruktiv an Problemlösungen zu arbeiten.

Das Schlusswort des Würzbacher Neujahrsempfangs hatte wie immer der Maire von Ormesviller, Marcel Vogel, der auf gemeinsame Projekte verwies, die man in der Vergangenheit verwirklicht habe.

So etwa die grenzüberschreitende Wassersicherung: „Wo früher Blut über die Grenzen floss, fließt heute das für beide Seiten lebensnotwendige Wasser“ – eine Bemerkung, die ihm am Ende wieder großen Applaus einbrachte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort