Aktion der Musikhochschule und der Kunsthochschule Saar Ein Ständchen gegen den Stillstand der Kultur

Saarbrücken · Eine „Marching Band“ ist üblicherweise ein Blasorchester, das musizierend marschiert. Das Ensemble am Donnerstagnachmittag vor dem Saarländischen Staatstheater stand allerdings symbolisch still - so wie ein Großteil des Kulturlebens zurzeit (wenn auch die Noten bisweilen im Wind flatterten).

 Die Aktion von HfM und HBK am Donnerstagnachmittag.

Die Aktion von HfM und HBK am Donnerstagnachmittag.

Foto: Iris Maria Maurer

Tommes Rute und Marcus Müller (Trompete), Louis Rémy (Posaune), David Rauth (Tuba) sowie Imke Strey, Jannis Lichtenfels und Kasper Gubala (Schlagwerk) boten ein Ständchen, während eine Fahne mit „For Sale: die Künste“ um Unterstützung warb.

„Ein Zeichen gegen das Vergessen der Künste“ soll diese Aktion sein. Die beiden künstlerischen Hochschulen des Saarlandes, die Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) und die Hochschule für Musik Saar (HfM), wollen auf die schwierige Situation ihrer Studierenden aufmerksam machen  – und „auf die eingeschränkte Wahrnehmung von Kunst in der Pandemie“, wie die Hochschulen mitteilen. „Seit einem Jahr ist ein reguläres Studium an den künstlerischen Hochschulen nicht mehr möglich.“ Atelier- und Proberäume könnten nur teilweise oder gar nicht genutzt werden, Lehrveranstaltungen könnten nicht in Präsenz stattfinden. Das bedeute „gerade für künstlerische Gruppenprojekte in Orchestern, Ensembles, Chören oder auch in kooperativen Kunst- und Designkontexten eine erhebliche Beeinträchtigung der praxisorientierten Studienerfahrung“.

Online-Lehre ermögliche zwar die formale Fortführung des Studiums, könne jedoch gerade bei einem künstlerischen Studium, das auf Materialerfahrungen in Werkstätten und Ateliers oder auf Publikumskontakt und gemeinsamer musikalischer Gestaltung gründet, die Präsenz an den Hochschulen und den kreativen Austausch in Projektgruppen nicht gleichwertig ersetzen. „Viele Studierende leiden unter erhöhter finanzieller sowie psychischer Belastung“, teilen die beiden Hochschulen mit.

„Ausstellungen, Projektpräsentationen, Konzerte werden in den virtuellen Raum verlagert, was einerseits als progressiver Aspekt der Digitalisierung gewertet werden kann, andererseits aber auch einen Verlust der authentischen sinnlichen Erfahrung bewirkt.“ Die Aktion soll auch auf die Initiativen der Fördervereine der Hochschulen hinweise, die  Spenden für Studierende sammeln, die durch die Pandemie in Not geraten sind:

Vereinigung der Förderer der HBKsaar
www.hbksaar.de/hochschule/foerderer

Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM Saar www.hfm.saarland.de/foerderer/freunde-und-foerderer/

Spenden für in Not geratene Studierenden der HBK kann man hier einzahlen:
Vereinigung zur Förderung der Hochschule der bildenden Künste Saar e.V. IBAN: DE70 5919 0000 0117 1100 01; BIC: SABADE5S; Bank1Saar eG Saarbrücken.
Bitte vermerken Sie als Verwendungszweck „Nothilfespende“.

Eine Dokumentation der laufenden Aktion unter
www.instagram.com/hbk_braucht_kohle

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