Prozess gegen Bus-Randalierer

Saarbrücken. Ein 22 Jahre alter, erblindeter Saarländer muss sich seit Freitag wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor dem Landgericht verantworten. Wegen seines hohen Aggressionspotenzials könnte die Unterbringung in der Forensik in Betracht kommen

Saarbrücken. Ein 22 Jahre alter, erblindeter Saarländer muss sich seit Freitag wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor dem Landgericht verantworten. Wegen seines hohen Aggressionspotenzials könnte die Unterbringung in der Forensik in Betracht kommen.Einem 84-jährigen Mann soll er an einer Haltestelle dessen Stock weggenommen haben und einen Tritt versetzt haben. Auch im Bus griff er einen Mann an und biss einer Frau in den Rücken. Der Angeklagte selbst führt seine Reizbarkeit auf seine Kindheit zurück. Seine Mutter habe ihn verhätschelt, sein Vater ihn beim geringsten Anlass verprügelt. In der Schule habe man ihn wegen seiner Blindheit gehänselt. Viele Therapien hat er begonnen und wieder abgebrochen.

Frau in Rücken gebissen

Der alte Mann an der Haltestelle mit dem Gehstock, so der Angeklagte, habe seine Frau als "fettes Schwein" bezeichnet und mit dem Stock gestikuliert. Er habe ihm daher aus Notwehr den Stock weggenommen.

Der Angeklagte verteidigte auch die übrigen Vorgänge. Nicht den Busfahrer habe er mit einem Schimpfwort bedacht, der Ausdruck habe sich auf einen Autofahrer bezogen, der den Bus zu einem unerwarteten Bremsen veranlasste. Einem anderen Busfahrer habe er nicht ans Schienbein getreten. Der Fahrer habe vielmehr die Tür seiner Kabine geöffnet und sei dabei an ihn gestoßen, er habe die Tür nur zurückgedrückt. jht

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