Nabu Schiffweiler: Nacht des Weihers am Itzenplitzer Weiher Das erwacht, wenn die Nacht herabsinkt (mit Bildergalerie)

Heiligenwald · Huschende Fledermäuse begrüßten die Gäste. Faszinierende Eindrücke bei der Nacht des Weihers in Heiligenwald. Ein Mitmach-Angebot für alle Sinne.

Nacht des Weihers 2022 am itzenplitzer Weiher in Heiligenwald: Blick auf die „Spielwiese“ vom gegenüber liegenden Ufer aus

Nacht des Weihers 2022 am itzenplitzer Weiher in Heiligenwald: Blick auf die „Spielwiese“ vom gegenüber liegenden Ufer aus

Foto: Joachim Keller

Der Tag ging hin, die Nacht sank herab, als immer mehr Menschen – Jung und Alt – zum Itzenplitzer Weiher in Heiligenwald strömten. Dorthin hatte die Gruppe Schiffweiler des Naturschutzbundes (Nabu) Deutschland gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde Schiffweiler und dem Kreisjugendamt zur „Nacht des Weihers“ eingeladen. Und viele, viele kamen. Sie wurden begrüßt von über das Wasser huschenden Fledermäusen und Trompetensoli vom Halbrund oberhalb des Pumpenhäuschens, wie es in einer Mitteilung des Nabu weiter heißt. Da das windstille Wetter mitspielte, kam schnell eine ganz besondere Stimmung auf, der sich kaum jemand entziehen konnte.

Um den von Wald umsäumten Weiher herum boten zahlreiche Ehrenamtler und einige Profis den Besuchern an 20 Stationen ein vielfältiges Mitmach-Programm an, um Lust auf Natur zu wecken und alle Sinne anzusprechen. Der Angelsportverein informierte an seiner Hütte über Fische im Weiher. Von dort ging es über einen Klangpfad und einen Rätselweg hin zu einer Station, an der verschiedene Laubblätter zu ertasten waren. An anderer Stelle wurde über die Entwicklung und das Leben des Hirschkäfers informiert. An Präparaten konnten die geweihartig verlängerten Kiefer der Männchen bestaunt werden. Wie es sich anfühlt, wenn man im Dunkeln mit verbundenen Augen durch den Wald geht, konnte man auf dem Blindparcours erleben.

Nacht des Weihers Foto: Joachim Keller

Nacht des Weihers Foto: Joachim Keller

Foto: Joachim Keller

Richtig was los war auf der großen Liegewiese des Weihers, die Kreisjugendpfleger Markus Wittling kurzerhand zur Spielwiese umgewandelt hatte. Dort warteten zahlreiche verschiedene Geschicklichkeits-Spiele – nicht nur auf die Kinder... Auf der gegenüberliegenden Seite des Rundweges informierte Guido über Holunder und wie vielfältig dieser zu verwenden ist. Das Basteln von „Holler-Männchen“ und „Holler-Schreibern“ war dabei der große Renner. An weiteren Stationen mussten Tierstimmen und Tierspuren erkannt und richtig zugeordnet werden. Das Leben (und Sterben) des Fluss- oder Edelkrebses, des größten heimischen Süßwasser-Krebses, wurde aufwändig und detailliert auf einem langen, am Boden liegenden Tuch demonstriert.

Und plötzlich saß da ein Waldgeist in einer Astgabel. Manche erschraken, andere gingen mutig auf ihn zu, und wiederum andere übersahen ihn einfach. Und dann wollten zwei Saarforst-Mitarbeiterinnen wissen, in welchen der Gegenstände, die sie an ihrem Stand aufgestellt hatten, sich wohl Holz in irgendeiner Form befinde. Es waren viel mehr, als die meisten Ratenden erwartet hatten... Großer Andrang herrschte dann wieder beim Baumklettern, das eine Klettergruppe mit entsprechender Begleitung und Absicherung anbot. Weiter führte der Weg vorbei an der Station, wo sich „Fuchs und Dachs gute Nacht sagten“ hin zum Eulenquiz. Dort war vieles über unsere zehn heimischen Eulenarten zu erfahren – von der kleinsten (Sperlingskauz) bis zur größten (Uhu). Vorher konnten die Kinder aber noch ihre Geschicklichkeit beim Jonglieren mit Tellern, Bällen und Leuchtkugeln unter Beweis stellen.

Und schließlich sahen die Besucher wieder Fledermäuse über dem Wasser flattern, deren Ultraschall-Laute dank eines Detektors auch zu hören waren. Parallel dazu wurde über die bei uns vorkommenden Fledermaus-Arten informiert. Auf dem großen Platz unterhalb des Waldhauses stand schließlich das KunterBUNDmobil und zeigte die Vielfalt des Lebens im Wasser.

Nabu Schiffweiler : Nacht des Weihers am Itzenplitzer Weiher
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So war es bei der Nacht des Weihers in Heiligenwald

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Foto: Joachim Keller

Dort fand auch das abschließende Lagerfeuer mit Stockbrot und Popcorn statt mit Gelegenheit zu einer ersten Bilanz dieser „Nacht des Weihers“. Sie fiel überwältigend positiv aus: „Eine tolle Veranstaltung, bei der ich noch einiges gelernt habe“, meinte eine Besucherin. „Total liebevoll“ nannte ein anderer das Erlebte. Die Standbetreuer/innen seien „super nett und geduldig gewesen“, fand ein teilnehmendes Mädchen.

Höchst zufrieden waren schließlich alle Beteiligten, ob Anbieter oder Besucher. Durch den nicht vorhersehbaren Besucherandrang (wohl mehr als 500) kam es zwar bei einigen Angeboten zu längeren Wartezeiten. Dafür wurde aber Verständnis gezeigt. Man merkte allen an, dass sie sehr froh waren, endlich wieder Lust auf Natur draußen an Wald und Wasser hautnah erlebt zu haben.

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