Elleretze und Kolping Heiligenwald Seit sieben Jahrzehnten „Vater Kolping“ treu

Heiligenwald · 70 Jahre Kolpingsfamilie, 70 Jahre Narrenzunft „Die Elleretze“, 50 Jahre Kolpingjugend Heiligenwald: Am Samstag, 24. September, wird dieses Dreierjubiläum offiziell mit einem Festgottesdienst in der katholischen Kirche in Heiligenwald und einem Empfang für geladene Gäste aus Politik, Verband, befreundete Vereine und Mitglieder gefeiert.

Bilderreigen: Impression von der Elleretze-Sitzung 2008

Bilderreigen: Impression von der Elleretze-Sitzung 2008

Foto: Stefan Geßner

Zum Jubiläum darf auch ein Blick in die Vereinsgeschichte nicht fehlen: Die Kolpingsfamilie Heiligenwald ist eine der mitgliederstärksten Kolpingsfamilien im Saarland, schreibt Stefan Geßner, Vorsitzender der Kolpingsfamilie. Gegründet wurde sie am 19. Oktober 1952 auf Initiative des damaligen Pfarrers der Pfarrei St. Laurentius Heiligenwald, Herrn Pastor Alois Knichel. Im Vorfeld trafen sich am 24.August 1952 im Pfarrsaal zum ersten Male etwa 20 Männer und Jungmänner, um sich über Aufgaben und Ziele der Kolpingsfamilien zu unterhalten. 27 Jungmänner für die Gruppe Kolping und 21 Männer für die Gruppe Alt-Kolping gaben nach der Bannerweihe während der Frühmesse in die Hand ihres Seelsorgers Pastor Knichel in feierlicher Weise das Versprechen der Treue zu den Zielen und Aufgaben, die Vater Kolping gestellt hat. Nach der Frühmesse wurde in der ersten Generalversammlung der erste Vorstand gewählt. Ihm gehörten an als Senior Peter Kartes, als Altsenior Felix Schumacher, als Schriftführer Herbert Will, als Kassierer Manfred Knapp, als Beisitzer Kolping Josef Gross , als Beisitzer Alt-Kolping Richard Bronder und als Präses Pastor Alois Knichel. Die Wirtschaft „Brachle“ war das erste Kolpinglokal. In den Anfängen fanden wöchentlich Schulungsabende mit verschiedenen Vorträgen, Spiel- und Singabende zum Erlernen der Kolpinglieder, Monatskommunion, Fastnachtsveranstaltungen mit Tanz, Männerwallfahrt nach Illingen, Pfingstfest und vieles mehr statt. Am Rosenmontag 1953 fand die erste öffentliche Veranstaltung der Kolpingsfamilie in der Turnhalle statt, ein Kostümball für sämtliche katholische Vereine. Unter der Regie eines eigenen Narrenrates und unter der Herrschaft des ersten selbst gewählten Prinzenpaares Ernst Recktenwald und Gerda Bieler gelang es den Akteuren durch wohlgelungene Büttenreden das vollbesetzte Haus recht bald in die entsprechende Stimmung zu versetzen. Dies kann als erster Auftritt der „Elleretze“ angesehen werden, obwohl die Karnevalsabteilung erst später diesen Namen hatte.

Die Kolpingsfamilie Heiligenwald stellte erstmals an Fronleichnam 1953 die Baldachinträger, was bis heute beibehalten wurde.

Obwohl wenige Kolpingbrüder ein Instrument beherrschten, wurde 1953 eine eigene Blaskapelle gegründet, deren erster öffentlicher Auftritt anlässlich eines Fußballturniers der katholischen Jugend Heiligenwald stattfand. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand löste sich die Kolpingkapelle 1959 wieder auf.

Tagesfahrt 2008

Tagesfahrt 2008

Foto: Stefan Geßner

Seit 1959 trägt die Karnevalsabteilung der Kolpingsfamilie Heiligenwald den Namen „Elleretze“. 1960 wurde das erste gemeinsame Prinzenpaar der beiden Heiligenwalder Karnevalsvereine von den Elleretzen gestellt.

1972 waren die Anfänge der Kolpingjugend. Heinz Becker führte eine Gruppenstunde mit den Kindern einiger Mitglieder durch. Im Jahre 1974 wurde die Gründung einer Jungkolpinggruppe unter der Leitung von Robert Mallock beschlossen. Ebenso wurde in diesem Jahr beschlossen, die Frauen in die Bildungsarbeit einzubeziehen. Aus diesem Grund wurde Maria Müller mit in den Vorstand delegiert. Pastor Schilowsky bezeichnete in einer Generalversammlung die Kolpingsfamilie als „Kerntruppe der Pfarrei“, die durch ihre Veranstaltungen wie Familieneinkehrtage, Beteiligung am Pfarrfest, St. Martinsumzug, verschiedene Papiersammlungen für den guten Zweck, Erwachsenenbildungsveranstaltungen und vieles mehr zum Leben in der Pfarrei beitragen.

Kommunion-Kinder-Party 2011

Kommunion-Kinder-Party 2011

Foto: Stefan Geßner

Zur eigentlichen Gründungsversammlung von Jungkolping am 18. Januar 1975 waren 13 Jungen und Mädchen anwesend. Der erste Verantwortliche für die Jugendarbeit im Vorstand war Heinz Becker.

Am 10. November 1972 fand erstmals der Martinsumzug unter der Regie der Kolpingsfamilie Heiligenwald statt.

 Tannenbaumaktion 2007

Tannenbaumaktion 2007

Foto: Stefan Geßner

1974 wurden Altpapiersammlungen zu Gunsten des Pfarrfestes, des Martinszuges und anderer Aktivitäten durchgeführt. Im Jahre 1976 wurde der „Club 76“ gegründet, eine Gruppe die nach 46 Jahren heute noch besteht. Deren Leiter Willi Paulus wurde 1976 zum Jungkolpingführer gewählt. Der Club 76 führte zahlreiche Jugenddiskos durch. Weiterhin wurde Altpapier eingesammelt. 1977 gab es den ersten Ostereierverkauf der Kolpingjugend. Auch führte Jungkolping Jugendgottesdienste durch.

Ende 1977 wurden vom Kassierer Albert Müller 111 Meldungen an die Zentrale in Köln weitergeleitet (33 Erwachsene und 78 Jugendliche). „Damit hatten wir bei der Mitgliederwerbeaktion den ersten Preis erreicht, einen Tischwimpel, der noch heute in den Gruppenräumen steht“, so Geßner weiter.

1978 wurde die erste Club-Party des Club 76 durchgeführt. Es wurden im Laufe der Jahre viele Veranstaltungen regelmäßig durchgeführt. Tannenbaumaktion im Januar, Kappensitzungen und Fastnachtsveranstaltungen der Elleretze im Februar, Einkehrtage, Erwachsenenkreuzweg, Ostereierverkauf und Besuch der Alten und Kranken an Ostern, Pfingstwanderung, Tagesfahrten, Jugendfreizeiten, Jugenddiscos, Videonächte und später Konsolenpartys, die Club – Party des Club 76, Vorträge im Herbst, Rosenkranzgebet im Oktober, St. Martinsumzug, Hausgebet im Advent und Kolpinggedenk – und Adventsfeier im Dezember als Jahresabschluss.

Am Einkehrtag im März 2013 wurde der langjährige Vorsitzende, Willi Paulus, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er war sichtlich gerührt und überrascht über diese Auszeichnung.

Teilnehmer der Videonacht 2019

Teilnehmer der Videonacht 2019

Foto: Stefan geßner

Die Kolpingsfamilie Heiligenwald hat sich auch sozial engagiert. So wurden regelmäßig die Einnahmen aus Tannenbaumaktion und dem St. Martinsumzug gespendet. Unterstützt wurde regelmäßig die Rumänienhilfe von Leander Forster in Heiligenwald und Schwester Franziska (Kindergarten Togo). Aber auch an die Neunkircher Tafel, ans Altenheim und den Kindergarten in Heiligenwald oder zuletzt für die Flutopfer im Ahrtal wurde gespendet. Die Kolpingsfamilie Heiligenwald leistet also mit ihren Aktivitäten einen wichtigen Beitrag im Leben der Pfarrgemeinde St. Martin Schiffweiler im Pfarrbezirk Heiligenwald.

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