Lautenbacher Weiher Ärger nach Arbeiten an Lautenbacher Weiher

Lautenbach · Naturschutzbeauftragter kritisiert Vorgehen der ausführenden Baufirma und der Verwaltung der Stadt Ottweiler.

 Der Weg um den Weiher in Lautenbach wird erneuert. Der Aushub landete zunächst rechts und links des Weges. Der Naturschutzbeauftragte Helmut Poppe war entsetzt.

Der Weg um den Weiher in Lautenbach wird erneuert. Der Aushub landete zunächst rechts und links des Weges. Der Naturschutzbeauftragte Helmut Poppe war entsetzt.

Foto: Helmut Poppe

Für Helmut Poppe war es ein Schock. Der Weg um den Lautenbacher Weiher sollte saniert werden, doch als die Firma mit dem Bagger anrückte, geriet der Naturschutzbeauftragte für den Stadtteil aus der Fassung. „Sie haben den Aushub einfach rechts und links des Weges fallen lassen“, erzählt Poppe. Er habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und den Ortsvorsteher Jan Rosenfeld hinzugezogen. Denn aus Naturschutzsicht war das Vorgehen alles andere als in Ordnung, klagt Poppe. Teils hätten die Massen (vorwiegend rote Erde) Pflanzen und Gebüsch unter sich begraben, teils seien sie in einen Anzuchtteich gefallen. Der werde derzeit nicht genutzt, der Schaden an dieser Stelle also nicht so hoch. Besagter Weiher liegt im Südosten Lautenbachs. Der Wunsch, den Weg ums Gewässer neu anzulegen, habe der Ortsrat bereits im vergangenen Jahr geäußert. Der Stadtrat von Ottweiler stimmte zu. Jetzt war es so weit. Allerdings sei vor Ort niemand eingebunden gewesen, so der Mann für den Naturschutz.

Mit einem Vertreter des Ottweiler Umweltamtes habe es dann einen Termin vor Ort gegeben. Die Stadt habe bestimmt, der Aushub müsse abtransportiert werden. Auch damit war Poppe nicht einverstanden. Denn die Zähne der Baggerschaufel, argumentiert er, würden dabei noch mehr kaputtmachen, als ohnehin schon betroffen sei. Gehölze, Schilf und Uferböschung seien weggezogen worden. Ein Schaden, der nun nicht mehr zu ändern sei. Poppe beklagt, generell nicht ausreichend eingebunden zu sein in solchen Fällen. Wenn irgendwo neu gebaut werde, bekomme er einen Fragebogen. Doch das sei alles in der Regel unstrittig. In einem Fall wie am Weiher habe er aber nicht Bescheid gewusst, was ihn sehr ärgere. Diesem Ärger hat er auch in der Einwohnerfragestunde des jüngsten Stadtrates mit deutlichen Worten Luft gemacht.

Der Ottweiler Bürgermeister Holger Schäfer (CDU) war davon wenig begeistert. Es sei „eher unterirdisch“, sagt er auf SZ-Nachfrage, was sich in der Ratssitzung an dieser Stelle abgespielt habe. Das Rathaus habe aber in der Tat nicht gewusst, dass die beauftragte Firma am Lautenbacher Weiher aktiv geworden war. Nach der Beschwerde des Naturschutzbeauftragten sei ein Mitarbeiter dann direkt rausgefahren. Der Aushub werde abgefahren. Aus Sicht der Stadtverwaltung sei alles besprochen.

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