Cinetower Neunkirchen Der Wasserturm ist wieder im Lack

Neunkirchen · Umzug vom ersten Stock ins Erdgeschoss: Im Cinetower erwartet die Filmfreunde ein neues Foyer.

 So sieht das neue Kinofoyer im Wasserturm aus.

So sieht das neue Kinofoyer im Wasserturm aus.

Foto: Andreas Simon

„Es ist vollbracht!“, schreibt Kino-Betreiber Andreas Simon auf seiner Facebook-Seite: Die Sanierung des Neunkircher Wasserturms und der Ringgasse ist nach der über einjähriger Bauphase abgeschlossen. Davon können sich die Besucher des Wassertum-Areals jetzt überzeugen. Ab sofort befindet sich das neue barrierefreie Foyer im Erdgeschoss, im ehemaliges Lokal Destino.

„Die Lösung ist gut“, findet Susanne Knoblauch bei ihrem ersten Besuch im Foyer. Das Ganze sei kompakt und übersichtlich, der Kinobesucher komme rasch durch einen Gang zum Aufzug und den Treppen zu den Kinos. Mit einem bunten Slush-Eis-Becher macht sich ihre Freundin Andrea Krämer auf den Weg nach oben. Wie viele andere Besucher auch schätzen die Freundinnen das kino-typische Angebot mit Popcorn, Nachos und Getränken. Seit der Cinetower das einzige Kino in Neunkirchen ist, kommen die Heiligenwalderinnen öfter dorthin. Je nach Filmangebot, geht es auch mal nach Illingen, wo es das zweite Filmhaus im Kreis   gibt.

Das Cinetower-Foyer ist vom ersten Stock ins Erdgeschoss umgezogen und über die sanierte Ringgasse rechts und links vom Turm über zwei Eingänge zu erreichen. Was viele Besucher freuen wird, die sich bislang nicht so recht beim Eingang zum Cinetower zurechtfanden. Die Theke ist mit zwei Kombikassen ausgestattet, so dass die Besucher ohne lange Wartezeiten mit einmal Anstellen ihre Kinokarten sowie Getränke und Snacks an einem Platz kaufen können. Das hat Betreiber Andreas Simon mitgeteilt.

Zur Geschichte des Neunkircher Wasserturms, der neben der Neuen Gebläsehalle ein prägendes Wahrzeichen der Stadt auf dem Alten Hüttenareal ist: 1936 wurde der 41 Meter hohe Wasserturm als Kühlturm für die Hochöfen des Neunkircher Eisenwerks errichtet, er fasste knapp 2150 Kubikmeter Wasser. Der Backstein-Bau hat einen Durchmesser von 14 Metern. Er wurde bis zur Schließung der Neunkircher Eisenwerke im Juli 1982 verwendet.

1985 wurde der Wasserturm unter Denkmalschutz gestellt, mit dem Ziel ihn als „Freizeit- und Erlebnisbereich“ zu verwenden. 1995 gibt der Stadtrat die Genehmigung für den Verkauf des Wasserturms an die Familie Getrey für den symbolischen Preis von damals einer Mark. Nach Plan des Architekten Hugo Heinz wurde ein Kino mit vier Sälen im Wasserturm eingerichtet. Drumherum Gastronomie und ein großes Fitnes-Center.

Nach einer zweijährigen Bauphase, in der ein separater sechsstöckiger Treppenturm mit Aufzug angebaut wurde und im Fuß und im Inneren des Turmes die Kinosäle entstanden, wurde das Kino 1997 unter der Leitung der Filmtheaterbetriebe Ronald Ohl eröffnet und geführt, bis Andreas Simon das Kino übernahm.

Die Kinos, ursprünglich ausgestattet mit analoger 35-Millimeter-Technik wurden mit den Jahren immer wieder modernisiert und immer wieder wurde in Ton- und Bildtechnik investiert, so der Betreiber. Heute sind im Turm vier moderne Säle mit insgesamt 420 Plätzen, großen Bildwänden, modernster 7.1-Dolby-Digital-Tontechnik und bequemen Sesseln zu finden.

 Im Juni 2017 schloss das ebenfalls von Andreas Simon betriebene Neue-Eden-Kino in der Hüttenbergstraße. Simon sah sich nicht in der Lage, die Auflagen und Kosten im Bereich Brandschutz in dem Neunkircher Traditionskino, zu erfüllen.

2017, 20 Jahre nach Eröffnung des Wasserturmes, war dieser in die Jahre gekommen. Wind, Wetter und rund 100 000 Besucher jährlich hatten Ihre Spuren hinterlassen. So wurde im dritten Quartal 2017 mit den aufwändigen Vorbereitungen für eine komplette Sanierung begonnen, die eine Investition von rund einer Million Euro in Anspruch nahm. Dafür musste der komplette Wasserturm von einem Baugerüst  mit Planen umhüllt werden, was allein einen Monat in Anspruch nahm. Ende 2017 erstrahlte der Neunkircher Wasserturm samt seiner markanten Dachhaube wieder in voller Pracht und neuem Glanz. Anfang 2018 wurde mit weiteren Renovierungsarbeiten im Treppenturm und den Zugängen zu den Kinosälen begonnen Im April 2018 musste das nach über 20 Jahren ausgediente Klimagerät auf dem Dach des angebauten Treppenturmes ausgetauscht werden.

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