Fastnacht bei den Knallerbsen Pointierte Reden Schlag auf Schlag

Illingen · Das Narrenschiff der Knallerbsen in Illingen steuerte sicher durch die närrische See.

 Für ihre Gags müssen Schneck und Hähnchen nur das Illinger Gemeindeblatt auswerten.

Für ihre Gags müssen Schneck und Hähnchen nur das Illinger Gemeindeblatt auswerten.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Die Knallerbsen begeisterten mit perfekt inszenierten tänzerischen Showdarbietungen und einem stimmungsvollen Funkenmariechentanz. Sie überzeugten mit gespickten Wortbeiträgen, die sich auch mit den Illinger Gegebenheiten auseinandersetzten, angereichert mit einer Prise Sternenstaub und mit Liedbeiträgen der „Knallkehlcher“, die eine tolle Stimmung verbreiteten. Imposant die Titanic auf der Illipse-Bühne, die vom Elferrat besetzt und der Präsidentin Steffi Spaniol durch das bunte Programm gesteuert wurde. Nachdem das Nebelhorn verstummte und die Mikrophone aufgedreht waren, ging es Schlag auf Schlag, beginnend mit einem pompösen Prinzenpaareinzug, angeführt von Tanzgarden und Kanonieren. Prinz Michael II. und Prinzessin Anne II. (ein Knallerbs und eine Ischel) regieren das närrische Volk in dieser Session. Beide sind karnevalerfahren und nicht mehr so ganz jung. „Wir sind schon etwas reifer“, gestand der Prinz. Dies sei jedoch „der Spiegel der Zeit.“ In der Wirtschaft nenne man sowas „Fachkräftemangel“. Sehr hintergründig war die Themenauswahl des Vokalakrobaten Thomas Bermann alias Lehrer Lämpel getreu der Devise: „Nicht alles kommt ans Tageslicht, das im Dunkeln sieht man nicht.“ Das Gerangel um den SPD-Vorsitz brachte er mit „Deutschland sucht den Obernarr“ auf den Punkt. Ein Kontrastprogramm zum Lehrer Lämpel servierte „Brät Pitt“ mit Witzen am laufenden Band. Immer wieder gern zwischen den Zeilen gehört, wurden die Knallkehlcher, die mit ihrem Song „An der Faasend, komm mir rette die Welt“ mit Bravo-Rufen aus dem Publikum belohnt wurden. Die Formation läutete natürlich das glanzvolle Finale am Ende der Sitzung ein und sang gemeinsam mit dem Publikum das Knallerbsenlied der Illinger.

Sehr erfrischend war der Auftritt der drei Nachwuchstalente: „Die drei von der Gemeen“ alias Lea Knötgen, Sandro Spaniol und Johannes Marx. Spaniol stellte die Frage, ob ein Schnaps von der SPD stramm ist. Marx antwortet: „Der kann der nedd viel Prozente hann.“ Köstlich die Dialoge von Schneck und Hähnchen. Beide haben das amtliche Gemeindeblatt genauestens studiert und so einige Ungereimtheiten und ihre Bedenken ans Tageslicht gebracht. Optisch unverkennbar war Sandro Spaniol als typisch Deutscher unterwegs.

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