Eine Schöne mit kasachischen Wurzeln Vize-Misses ist eine Mama aus dem Saarland
Uchtelfangen/Magdeburg · Wenn man Mutter ist, kann man keine „Miss“ mehr werden. Christina Jung aus Uchtelfangen hat es beinahe zur „Misses Deutschland“ geschafft. Platz zwei bei der Entscheidung in Magdeburg.
Das war knapp für die 28-jährige Christina Jung aus Uchtelfangen: 16 Mitbewerberinnen hatte sie bei den Wahlen zur „Misses Deutschland“ in Magdeburg. 15 konnte die attraktive Schwarzhaarige bei der Jury-Entscheidung hinter sich lassen, nur Lena Stöcker aus Nümbrech konnte noch mehr Punkte auf sich vereinigen.
Die SZ hat die 28 Jahre Christina daheim in Uchtelfangen besucht. Die Aufregung um die vier Tage Training und die Entscheidung hat sich gelegt, Enttäuschung über den zweiten Platz ist nicht zu spüren. Eher Aufbruchstimmung und der Wille, den Vize-Titel zu nutzen, um weiter voran zu kommen im Bereich Modeln und Beauty. Wobei Schönheit, Mode und Wohlbefinden auch im Berufsleben der Einzelhandelskauffrau und Visagistin Christina Jung die Hauptrolle spielen. Sie arbeitet in der CB-Parfümerie mit Kosmetik-Institut in Illingen. „Dort steht man hinter meiner Teilnahme an Wettbewerben“, freut sich die Mutter der achtjährigen Regina über die Unterstützung ihres Arbeitgebers.
Gestartet ist Christina Jung in Sachen Beauty-Contests als 20-Jährige mit einer Bewerbung als „Top-Model of the World“. Leider erfolglos. Doch der Wunsch an solchen Wettbewerben teilzunehmen blieb. Belohnt wurde ihre Hartnäckigkeit erst mit dem Titel „Misses Saar-Lor-Lux“ und jetzt mit „Vize-Misses Deutschland“.
Was ist eigentlich eine „Miss“ und was eine „Misses“? Christina klärt auf. Als Miss darf man höchsten 28 Jahre alt sein und keine Kinder haben, bei der Misses sind Kinder kein Hinderungsgrund. So hat die 35-jährige Lena Stöcker als Misses Deutschland gleich zweifachen Nachwuchs. Aus dem Saarland kam übrigens noch eine zweite Bewerberin nach Magdeburg: Natascha Kleinbauer, 41, aus Völklingen. Sie reiste allerdings ohne Deutschland-Schärpe ab.
Große Preise gibt es bei den Misses-Wahlen eher nicht zu gewinnen. Die Siegerin hat allerdings Verpflichtungen für Auftritte im Dienste der Miss Germany Organisation und die Uchtelfangerin müsste einspringen, wenn Misses Deutschland verhindern sein sollte.
Wichtig war für Christina Jung, die in Kasachstan geboren wurde, seit ihrem zweiten Lebensjahr aber in Deutschland lebt, durch die Wettbewerbe bekannter zu werden und auch Kontakte zu knüpfen. So waren in der Magdeburger Jury Größen wie der US-Schauspieler Vincent Price oder der Box-Promoter Ulf Steinfohrt vertreten.
Ja, den Auftritt im Bikini gibt es bei den Miss- und Misseswahlen weiterhin. Christina Jung hat damit kein Problem: Ihre 50 Kilöchen, verteilt auf 170 Zentimeter, braucht sie wirklich nicht zu verstecken. „Ich will bei den Auftritten neue Erfahrungen machen“, sagt die Misses, die seit über 20 Jahren in Uchtelfangen ihren Lebensmittelpunkt gefunden hat. Mit Töchterchen Regina, das sichtlich stolz ist auf die strahlende Mama, und Lebensgefährte Timur Henneberg.
„Wann gehen wir schwimmen?“, fragt Regina. Und da ist die Misses dann wieder ganz Mama. Der Glamour auf den Laufstegen wird flugs getauscht mit dem erfrischend-bodenständigen Auftritt auf der Wiese im nahen Uchtelfanger Freibad Sonnenborn.