Brücke zwischen Musik und Tanz

Was fasziniert Sie am Tango?Mundrov: Da ist zunächst diese subtile Erotik, die dieser Tanz ausstrahlt. Hier wird auf unglaubliche Weise das Mann-Frau Verhältnis aufgegriffen. Nicht nur im Tanz an sich, sondern auch in den lyrisch-poetischen Texten. Wie sind Sie zum Tango gekommen?Mundrov: Es war eines meiner ersten Erlebnisse als junger Student in Frankfurt

 Der Tango strahlt jede Menge Erotik aus. Am 23. April können sich die Besucher in der Illipse auf eine Reise zu den Wurzeln dieses Tanzes begeben. Foto: SZ/Ver

Der Tango strahlt jede Menge Erotik aus. Am 23. April können sich die Besucher in der Illipse auf eine Reise zu den Wurzeln dieses Tanzes begeben. Foto: SZ/Ver

Was fasziniert Sie am Tango?Mundrov: Da ist zunächst diese subtile Erotik, die dieser Tanz ausstrahlt. Hier wird auf unglaubliche Weise das Mann-Frau Verhältnis aufgegriffen. Nicht nur im Tanz an sich, sondern auch in den lyrisch-poetischen Texten.Wie sind Sie zum Tango gekommen?Mundrov: Es war eines meiner ersten Erlebnisse als junger Student in Frankfurt. Ich war vielleicht gerade zwei Wochen da und bin mit einem guten Freund ausgegangen. In einen ganz einfachen Clubkeller. Dort spielten zwei Musiker aus Argentinien Bandoneon und Gitarre. Die Leute haben zugehört, später haben sich Pärchen gebildet, und die Leute haben spontan dazu getanzt. Ich war vom ersten Moment an fasziniert: Diese Melancholie, die unglaubliche Zärtlichkeit. Obwohl die Frau vom Mann geführt wird, kann sie ihre eigene Meinung ausdrücken. Man kann ganze Familienstreitigkeiten im Tanz austragen.Wie muss man sich die Veranstaltung vorstellen?Mundrov: Es fängt mit einem Tanz an. Dann kommt der Moderator, setzt sich in einen Sessel. Es beginnt eine schöne Geschichte. Sie erzählt von den Wurzeln des Tango, die in Europa liegen. Mit Musik von Debussy und Albeniz etwa. Dann kommt wieder ein Tanz. Die Moderation schlägt eine Brücke zwischen Musik und Tanz. Das Bandoneon wird vorgestellt. Viele wissen zum Beispiel nicht, dass es aus Deutschland kommt. Auch die anderen, zum Teil sehr namhaften Musiker präsentieren ihre Instrumente: Trompete und Flügelhorn, Saxofon und Klarinette, Kontrabass.Können Sie etwas zur Musik sagen?Mundrov: Wir mischen traditionellen Tango mit klassischen Stücken, bringen aber auch Jazzelemente und den Tango Nuevo.Was versteht man darunter?Mundrov: Tango Nuevo ist untrennbar mit dem Namen des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla verbunden. Er wollte die reine Tanzmusik auf die Konzertbühne bringen, sie weiterentwickeln. Dafür ging er nach Europa, um klassische Komposition zu studieren. In Paris bei Nadia Boulanger. Trotzdem besitzt seine Musik immer noch die Leidenschaft, Dramatik und Erotik des traditionellen Tangos.Muss man Tangoliebhaber sein, um in diese Veranstaltung zu gehen?Mundrov: Nein. Natürlich nicht. Leute, die gern temperamentvolle Musik hören, die mit Spanien, Frankreich und Argentinien zu tun hat, sind angesprochen. Gleichzeitig erfährt man unglaublich viel über die Geschichte und Hintergründe des Tango. Michael Hohmann, der Moderator, ist gewiefter Germanist und Romanist, der auch zum Beispiel den spanischen Goethe Jorge Luis Borges zitiert. Gleichzeitig haben alle etwas davon, die den Tanz gern sehen, denn Fabiana und Julio sind in der Szene sehr bekannt. Das Ganze hat auch Showcharakter. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Sache, die man wunderbar bei einem Glas Rotwein genießen kann.

Auf einen BlickDas Quinteto Oscuro setzt sich aus den Musikern Jorge Galbassini, Bandoneon; Sofia Cativa, Violine; Wilson de Oliveira, Saxofon & Klarinette und Patricio Banda, Kontrabass zusammen.Der Eintritt am 23. April kostet 13 Euro, ermäßigt 10 Euro.Karten und weitere Informationen: Kulturbüro Illipse, Burgweg 4, Illingen, Telefon (06825) 406 17 10, und allen Pro Ticket Vorverkaufsstellen: Unter anderem gibt es Karten bei Tabakwaren Ettelbrück, Neunkirchen. red

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