"Opern sind spannend und aktuell"

Wie kamen Sie dazu, Gesang zu studieren?Laura Hoellinger: Ich habe mit sechs Jahren angefangen Klavier zu spielen, mit zehn dann Geige, und dann habe ich angefangen, im Chor zu singen. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Ich wollte Musik ursprünglich gar nicht beruflich machen. Aber ein, zwei Jahre vor dem Abi habe ich gemerkt, dass Gesang das ist, was ich unbedingt will

 Laura Hoellinger wird in der Händel-Oper Xerxes die Rolle der Romilda in der Illinger Illipse singen. Foto: SZ

Laura Hoellinger wird in der Händel-Oper Xerxes die Rolle der Romilda in der Illinger Illipse singen. Foto: SZ

Wie kamen Sie dazu, Gesang zu studieren?Laura Hoellinger: Ich habe mit sechs Jahren angefangen Klavier zu spielen, mit zehn dann Geige, und dann habe ich angefangen, im Chor zu singen. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Ich wollte Musik ursprünglich gar nicht beruflich machen. Aber ein, zwei Jahre vor dem Abi habe ich gemerkt, dass Gesang das ist, was ich unbedingt will. Und jetzt studiere ich mit Leib und Seele Gesang.Aber da hatten Sie vorher noch Gesangsunterricht?Hoellinger: Ja, ich habe beim Saarländischen Chorverband eine Chorleiterausbildung in Ottweiler gemacht, und dort bin ich zum ersten Mal in Berührung mit Einzelunterricht gekommen. Ich habe gemerkt, dass ich das auf jeden Fall intensivieren möchte, und privat Unterricht genommen.Was können einem modernen Menschen denn alte Opern sagen?Hoellinger: Eine ganze Menge. Diese Inszenierung ist ja nicht an eine bestimmte Zeit gekoppelt. Xerxes, der Perserkönig, hat 480 vor Christus gelebt. Auch nicht an die Zeit des Barock, in der die Musik komponiert wurde. Wir haben versucht, Allgemeingültiges zu schaffen. Es geht um Liebe, aber auch um Macht. Der König meint, mit seiner Macht könne er alles haben, was er will. Es geht auch um das Erwachsenwerden. Zu Beginn ist der König ganz kindlich, lebt isoliert und merkt im Laufe des Stückes, dass er sich mit anderen Menschen arrangieren muss. Und die Musik?Hoellinger: Händel ist immer aktuell. Die Musik ist einfach toll. Wir begehen ja den 250. Todestag des Komponisten, dessen Halleluja ein richtiger Ohrwurm ist. Das Besondere dieser Inszenierung ist auch, dass sie sich an der historischen Aufführungspraxis orientiert, das heißt, die Instrumente sind Nachbauten und klingen so wie zu Händels Lebzeiten.Was ist das Besondere an dieser Inszenierung?Hoellinger: Es ist kein Projekt der Opernklasse, sondern der Gesangsklasse von Professor Yaron Windmüller. Es war ein ganz intensiver Probenprozess. Wir haben fünf Wochen hauptsächlich in den Semesterferien täglich bis zu sieben Stunden geprobt.Was ist dabei heraus gekommen?Hoellinger: Ein schlichtes Bühnenbild, schlichte Kostüme. Professor Windmüller, der auch Regie geführt hat, wollte erreichen, dass der Focus ganz auf die Sänger gerichtet wird, dass er ganz viel von seiner Seele geben muss. Er steht ganz ungeschützt auf der Bühne ohne Unterstützung von Kostüm und üppigem Bühnenbild. Ist Oper nicht altmodisch?Hoellinger (lacht): Nein auf keinen Fall. Wir waren gerade in Homburg in zwei Schulen. Die Schüler waren ganz begeistert, egal ob 5., 9. oder 13. Klasse. Man kann Oper vielleicht langweilig machen, aber sie kann ebenso spannend und aktuell sein. Die Vorurteile kann man abbauen.Wen möchten Sie mit dieser Inszenierung ansprechen?Hoellinger: Wir haben keine Zielgruppe. Wir möchten alle Leute ansprechen, egal, ob Jung oder Alt. red

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